Einzelne schwarze Schafe, bedauerliche Ausnahmen? Ach was, der Fisch stinkt vom Kopf.

Eine Verurteilung wegen schwerer Untreue, schweren gewerbsmässigen Betrugs und Geldwäsche. Strafe: sechs Jahre Haft. Der Angeklagte hat diese Anklagepunkte eingestanden und appellierte lediglich gegen das Strafmass.

Was muss man im Fürstentum tun, dass einem sowas passiert? Zunächst einmal: man muss sich erwischen lassen. Dann muss die Staatsanwaltschaft auch Anklage erheben. Und dann muss ein Gericht ein Urteil fällen. Alles Dinge, die im Ländle in solchen Fällen nur ungern getan werden.

Lieber den Fall im allgemeinen Sumpf verschwinden lassen. Lieber eine Nichtanhandnahmeverfügung bei einer Strafanzeige, weil kein Anfangsverdacht vorhanden sei. Lieber ein Freispruch im Zweifel für den Angeklagten.

Insbesondere, wenn es sich um einen so prominenten Angeklagten handelt. Dieser Anwalt hatte in seinem Umfeld 13 Millionen Franken eingesammelt und versprochen, sie treuhänderisch zu verwalten. Dann habe er aber den Überblick verloren, räumte er vor Gericht ein. Resultat: das Geld ist weg und der Untreuhänder im Knast.

Nun ja, das kann passieren, einzelne schwarze Schafe in einer Herde von blütenweissen, ehrlichen und seriösen Schafen? Oder eher Wölfen im Schafspelz?

Könnte man so sehen. Wenn es sich bei dem verurteilten damals 69-Jährigen nicht um einen ehemaligen Richter gehandelt hätte. Nicht irgendein Richter. Es handelt sich um den ehemaligen obersten Verfassungsrichter Liechtensteins.

Da ist nun einmalig in Europa. Oder wäre es vorstellbar, dass in der Schweiz der oberste Bundesrichter wegen eines solchen Vergehens verurteilt würde? In Deutschland der Vorsitzende des Verfassungsgerichts? In Frankreich der Leiter des Kassationsgerichtshofs? In England der Chef des obersten Gerichtshofs des Vereinigten Königreichs?

Und würde das geschehen, wäre nicht ein Aufschrei durch das Land und den Staat gegangen? In der Schweiz, in Deutschland, in Frankreich, in Grossbritannien?

In Liechtenstein herrschte und herrscht fürstliche Ruhe und Gelassenheit.

Der hier beschriebene Fall fand 2017 statt, also vor inzwischen acht Jahren.

Und was ist seither geschehen? Hat das Parlament neue, schärfere Gesetze beschlossen? Hat die Regierung mit harter Hand durchgegriffen? Hat der absolutistisch herrschende Fürst, bzw. sein Stellvertreter auf Erden, Erbprinz Alois, von seiner unbeschränkten Machtfülle Gebrauch gemacht?

Ist wenigstens die ebenfalls einmalige Vermischung, dass Richter im Nebenamt tätig sind und gleichzeitig als Anwalt arbeiten können, aufgehoben worden?

Die Antwort ist: fünfmal nein.

Das Einzige, was passiert ist, ist der Versuch, den Fürstlichen Obersten Gerichtshof abzuschaffen, den Staatsgerichtshof, das Verfassungsgericht. Damit würde sich der Instanzenzug auf zwei Stufen reduzieren. Bei einem so wackeligen Rechtsstaat wie Liechtenstein keine gute Idee.

Es gäbe nur noch das Landgericht und das Obergericht, die im Namen von Fürst und Volk urteilen (natürlich in dieser Reihenfolge) und sich dann die Fälle im Pingpongverfahren hin und her schieben würden, wenn sie nur ungern zu einem Urteil kämen.

Ein solcher Skandal würde in jedem zivilisierten Land der Welt Schockwellen auslösen, die sofortiges und konsequentes Handeln nach sich zögen.

Aber doch nicht im Ländle. Da geht man ungerührt seiner Lieblingsbeschäftigung nach: liechtensteinern.

 

63 Kommentare
  1. Schwere und organisierte Kriminalität
    Schwere und organisierte Kriminalität sagte:

    Das kriminelle System, mit welchem liechtensteiner Treuhänder Stiftungen und Trusts seit Jahren systematisch und planmässig mit tatkräftiger Hilfe von nicht neutralen Richtern und Staatsanwälten in ihre Macht bringen und dann ausplündern, ist jetzt aufgeflogen und bekannt geworden. Dass es so lange verheimlicht werden konnte, liegt wohl daran, dass die liechtensteiner Rechtsanwälte den betroffenen Opfern das Märchen vom «bedauerlichen Einzelfall» erzählt haben, da auch sie viele Jahre von dem kriminellen System profitiert haben. Fürst und Regierung haben jahrelang weggeschaut und so getan, als wüssten sie von nichts, was ihnen aber auch seit Jahren niemand mehr abnimmt. Bei dem kriminellen System dürfte es sich um schwere und organisierte Kriminalität handeln.

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    • Des Fürsten neue Kleider
      Des Fürsten neue Kleider sagte:

      Inzwischen hat sich das kriminelle System in Liechtenstein herumgesprochen, jeder hat es mitgekriegt. Nur der Fürst und die Regierung tun so, als sei alles so sauber und mustergültig – was immer lächerlicher wird.

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  2. Der Skandal von Harry Gstöhl
    Der Skandal von Harry Gstöhl sagte:

    Harry Gstöhl mit seinen veruntreuten 13 Millionen ist doch ein Waisenknabe im Vergleich zu dem, was im Perry Skandal, Bacardi Skandal und Hartlaub Skandal passiert.

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    • Keine Waisenknaben
      Keine Waisenknaben sagte:

      Im Perry-Skandal waren die Treuhänder Louis Oehri und Dominik Naeff vom Lopag Trust sowie der Schweizer Anwalt Dieter Neupert.

      Im Bacardi-Skandal ist der Treuhänder Bernhard Lorenz.

      Im Hartlaub-Skandal sind die Treuhänder Philipp Wanger und Martin Batliner.

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  3. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Harry Gstöhl war Präsident des Liechtensteiner Staatsgerichtshofs, dem obersten Verfassungsgericht des Landes. Das hätte er ohne die Zustimmung des Fürsten nicht werden können, denn der Fürst hat immer das letzte Wort. Er muss sich aber mit dem Fürsten überworfen haben, denn wenn der Fürst gewollt hätte, wäre er nicht verurteilt worden, denn wie der GRECO-Bericht offengelegt hat, kann der Fürst jedes Strafverfahren einstellen lassen.

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  4. Henning Brunner
    Henning Brunner sagte:

    Es gibt signifikante Kritikpunkte an der Justiz und den Anti-Korruptionsmaßnahmen in Liechtenstein.

    – GRECO (Groupe d’États contre la corruption), ein Organ des Europarats, hat mehrfach bemängelt, dass Liechtenstein bei der Korruptionsprävention Defizite zeigt, insbesondere bei der Transparenz der Richterbestellung und der politischen Einflussnahme.

    – Es gibt zahlreiche Berichte über eine geringe Unabhängigkeit der Justiz, mögliche Bevorzugung von Einheimischen und Intransparenz in Gerichtsverfahren.

    – Liechtenstein hat zwar formal viele Anti-Korruptionsrichtlinien implementiert, doch Mängel in der Umsetzung und Kontrolle werden regelmäßig kritisiert.

    Geschäfte mit Liechtenstein bergen daher Reputations- sowie Haftungsrisiken.

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  5. FAZ: "Wenn der Treuhänder in die Kasse greift"
    FAZ: "Wenn der Treuhänder in die Kasse greift" sagte:

    FAZ in aller Deutlichkeit:

    Luxusleben auf Kundenkosten: Wenn der Treuhänder in die Kasse greift

    Seit Jahren erschüttern Betrugsskandale den Finanzplatz Liechtenstein. Treuhänder betrügen ihre Kunden um Millionen. Doch während die Finanzaufsicht schärfere Kontrollen fordert, wiegelt die Regierung ab.

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/finanzbetrug-liechtensteins-problem-mit-den-treuhaendern-15760291.html

    Antworten
  6. Bedienungsanleitung für Treuhänder à la Batliner & Wanger
    Bedienungsanleitung für Treuhänder à la Batliner & Wanger sagte:

    Der Fall der Hartlaub-Stiftung zeigt auf drastische Weise, wie weit Treuhänder in Liechtenstein offenbar gehen können – und wie wenig sie zu befürchten haben:

    Zuerst genehmigt man sich monatliche Honorare von 75’000 bis 100’000 Franken – pro Person, versteht sich. Die jährliche Grundpauschale von 25’000 Franken kommt obendrauf.

    Versucht ein abgesetzter Stiftungsrat oder Begünstigter rechtlich dagegen vorzugehen, entzieht man ihm kurzerhand sein gesetzliches Informations- und Kontrollrecht. Ohne Einblick, keine Gegenwehr.

    Reicht der Widerstand dennoch nicht auf, wird dem Betroffenen einfach die Begünstigung aberkannt – samt der Behauptung, er habe mit der Stiftung nichts mehr zu tun. Sein Abberufungsantrag? Gegenstandslos.

    Und zur Absicherung: Strafanzeige wegen angeblicher Untreue – gegen das Opfer.

    Bezahlt wird all das – juristische Winkelzüge inklusive – natürlich aus dem Stiftungsvermögen. Wenn Batliner und Wanger damit durchkommen, setzen sie einen neuen Maßstab: Ein Millionenlohn pro Jahr, völlige Kontrolle über die Stiftung, Ausschaltung unliebsamer Personen – und das alles unter dem Deckmantel des Rechts. Ein bitteres Vorbild für Liechtenstein.

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    • Strafanzeigen gegen Begünstigte?
      Strafanzeigen gegen Begünstigte? sagte:

      Strafanzeigen gegen Begünstigte der Stiftung, die sie verwalten sollen. Willkommen in Liechtenstein!

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    • Anwalt aus A
      Anwalt aus A sagte:

      Wenn die Treuhänder den Begünstigten deren gesetzliches Informations- und Kontrollrecht entziehen, verunmöglichen sie dadurch, dass die Begünstigten deren möglicherweise unrechtmäßigen oder sogar kriminellen Machenschaften sehen können. Damit verunmöglichen sie den Begünstigten die Wahrnehmung ihrer Rechte in einem Abberufungsverfahren gegen sie.

      Ein überaus perfider, jedoch in Liechtenstein typischerweise angewandter Trick untreuer Treuhänder. Wenn die deswegen nicht abberufen werden, so wäre jeder Treuhänder ungeschickt, wenn er ihn nicht auch ständig anwenden würde.

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  7. Solange der Rubel rollt...
    Solange der Rubel rollt... sagte:

    ist denen in Liechtenstein doch völlig egal, was man über deren Sumpfgebiet denkt. Das Oberste ist das Geld, dann kommt lange nichts, dann kommt der Fürst.

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  8. Rat für Betroffene krimineller Aktivitäten in Liechtenstein
    Rat für Betroffene krimineller Aktivitäten in Liechtenstein sagte:

    Wir sind eine überregionale Rechtsanwaltskanzlei, haben schon viele Fälle von Wirtschaftskriminalität in Liechtenstein erlebt und raten allen Betroffenen:

    1. Sollten auch Sie Entscheidungen Liechtensteiner Gerichte erhalten haben, die nicht neutral sind, so eskalieren Sie ihren Fall weiter bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Dort ist bekannt, dass Liechtensteiner Gerichtsentscheidungen oftmals nicht neutral sind. Acht von 10 Beschwerden zum EGMR hatten Erfolg. Die Liechtensteiner Gerichte sind an die Entscheidungen des EGMR gebunden.

    2. Melden auch Sie Ihren Fall dem Legal Attache’s Office der U.S.-Botschaft in Bern, einer Aussenstelle des amerikanischen Justizministeriums, welches aufgrund eines besonderen amerikanischen Gesetzes, dem RICO Act weltweite Zuständigkeit im Kampf gegen kriminelle Vereinigungen hat. Mittels des RICO Act erfolgten beispielsweise das Verfahren und die Verurteilungen gegen weltweit verstreute Funktionäre der FIFA.

    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    Sollten Ihnen Ihre Liechtensteiner Rechtsanwälte davon abraten, wissen Sie, dass diese ihre eigenen Interessen als Liechtensteiner vertreten und nicht Ihre.

    Antworten
    • Ingo Stahl
      Ingo Stahl sagte:

      Wenn 80% der Gerichtsurteile aus Liechtenstein vom EGMR kassiert worden sind, dann ist entweder die Justiz in Liechtenstein katastrophal schlecht oder nicht neutral.

      Antworten
  9. Advice for Victims of Criminal Activities in Liechtenstein
    Advice for Victims of Criminal Activities in Liechtenstein sagte:

    We are an international law firm with extensive experience in handling cases of white collar crime in Liechtenstein. Based on our experience, we strongly advise the following steps for those affected:

    1. Appeal to the European Court of Human Rights (ECHR):
    If you have received court rulings from Liechtenstein that lack neutrality, it is imperative to escalate your case to the ECHR. It is well-documented that Liechtenstein court decisions are often not impartial. The Liechtenstein judiciary is bound by the decisions of the ECHR.

    2. Report Your Case to the U.S. Embassy’s Legal Attaché Office in Bern:
    Inform the Legal Attaché Office, a branch of the U.S. Department of Justice, about your case. Under the RICO Act (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), the U.S. has global jurisdiction to combat organized crime. The RICO Act has been used in high-profile cases, such as prosecuting officials associated with FIFA across the globe.

    Contact Information:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Be cautious of advice from Liechtenstein-based attorneys:
    If your Liechtenstein lawyer advises against taking such actions, be aware that they may prioritize their local interests over yours.

    Antworten
  10. Consejos para las víctimas de actividades criminales en Liechtenstein
    Consejos para las víctimas de actividades criminales en Liechtenstein sagte:

    Somos una firma de abogados internacional con una amplia experiencia en la gestión de casos de delitos de cuello blanco en Liechtenstein. Basándonos en nuestra experiencia, recomendamos encarecidamente los siguientes pasos para quienes se vean afectados:

    1. Apelar al Tribunal Europeo de Derechos Humanos (TEDH):
    Si ha recibido sentencias judiciales de Liechtenstein que carecen de neutralidad, es imperativo escalar su caso al TEDH. Está bien documentado que las decisiones judiciales en Liechtenstein a menudo no son imparciales. El poder judicial de Liechtenstein está vinculado por las decisiones del TEDH.

    2. Denunciar su caso a la Oficina del Agregado Legal de la Embajada de EE. UU. en Berna:
    Informe sobre su caso a la Oficina del Agregado Legal, una rama del Departamento de Justicia de EE. UU. Bajo la Ley RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), EE. UU. tiene jurisdicción global para combatir el crimen organizado. La Ley RICO se ha utilizado en casos de alto perfil, como el enjuiciamiento de funcionarios vinculados a la FIFA en todo el mundo.

    Información de contacto:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Sea cauteloso con los consejos de abogados con sede en Liechtenstein:
    Si su abogado en Liechtenstein le aconseja no tomar tales acciones, tenga en cuenta que pueden estar priorizando sus intereses locales por encima de los suyos.
    Somos una firma de abogados internacional con una amplia experiencia en la gestión de casos de delitos de cuello blanco en Liechtenstein. Basándonos en nuestra experiencia, recomendamos encarecidamente los siguientes pasos para quienes se vean afectados:

    1. Apelar al Tribunal Europeo de Derechos Humanos (TEDH):
    Si ha recibido sentencias judiciales de Liechtenstein que carecen de neutralidad, es imperativo escalar su caso al TEDH. Está bien documentado que las decisiones judiciales en Liechtenstein a menudo no son imparciales. El poder judicial de Liechtenstein está vinculado por las decisiones del TEDH.

    2. Denunciar su caso a la Oficina del Agregado Legal de la Embajada de EE. UU. en Berna:
    Informe sobre su caso a la Oficina del Agregado Legal, una rama del Departamento de Justicia de EE. UU. Bajo la Ley RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), EE. UU. tiene jurisdicción global para combatir el crimen organizado. La Ley RICO se ha utilizado en casos de alto perfil, como el enjuiciamiento de funcionarios vinculados a la FIFA en todo el mundo.

    Información de contacto:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Sea cauteloso con los consejos de abogados con sede en Liechtenstein:
    Si su abogado en Liechtenstein le aconseja no tomar tales acciones, tenga en cuenta que pueden estar priorizando sus intereses locales por encima de los suyos.

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  11. Die Welt: Liechtenstein - „Kriminelles System“? Die heiklen Vorwürfe gegen das Geldparadies der Superreichen
    Die Welt: Liechtenstein - „Kriminelles System“? Die heiklen Vorwürfe gegen das Geldparadies der Superreichen sagte:

    Die Welt titelt: Liechtenstein – „Kriminelles System“? Die heiklen Vorwürfe gegen das Geldparadies der Superreichen

    Liechtenstein gilt als ideale Schutzzone für große Geldsummen. Doch Einzelfälle wecken Zweifel daran: So soll vereinzelt der Zugriff auf gebunkertes Vermögen entzogen worden sein. Für das Versprechen des Finanzstandorts könnten solche Vorwürfe gefährlich werden.

    https://www.welt.de/wirtschaft/plus255111372/Kriminelles-System-Die-Vorwuerfe-gegen-das-Geldparadies-der-Superreichen.html

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    • Keine „bedauerlichen Einzelfälle“, sondern ein kriminelles System
      Keine „bedauerlichen Einzelfälle“, sondern ein kriminelles System sagte:

      Trotz der vielen früheren und aktuellen Skandale betont die Liechtensteinische Landesregierung, dass es sich bei den Fällen um “bedauerliche Einzelfälle” handle. Dies wird jedoch von Beobachtern und Medien als unzutreffend bezeichnet, da es sich offensichtlich um systematische und planmässige Vorgehensweisen handelt, was auch der Landesregierung und dem Fürsten bekannt ist.

      Antworten
    • Das "kriminelle System" lief wie geschmiert
      Das "kriminelle System" lief wie geschmiert sagte:

      Nach dem Ableben eines Stifters beginnt regelmäßig das systematische Kapern der Stiftung oder des Trusts und anschließend das große Plündern, so im Perry-Skandal, Bacardi-Skandal (Treuhänder Dr. Bernhard Lorenz), Hartlaub-Skandal (Treuhänder Philipp Wanger und Dr. Martin Batliner) oder bei CODEX, wo sogar eine Begünstigte rausgekübelt wurde. Und bei Dutzenden anderen Fällen. Die bekannten Richter haben dies ermöglicht und sodann protegiert. Das «kriminelle System» in Liechtenstein (so Die Welt) lief «wie geschmiert».

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    • „Gleichzeitig besteht aufgrund der geringen Landesgrösse ein erhöhtes Risiko von Vettern- und Günstlingswirtschaft.“
      „Gleichzeitig besteht aufgrund der geringen Landesgrösse ein erhöhtes Risiko von Vettern- und Günstlingswirtschaft.“ sagte:

      In III. Ziffer 15 des Berichts der Antikorruptionsbehörde lautet es:

      „Gleichzeitig besteht aufgrund der geringen Landesgrösse ein erhöhtes Risiko von Vettern- und Günstlingswirtschaft.“

      Na sowas, wer hätte das gedacht…

      Hier der Bericht:
      https://rm.coe.int/grecoeval5rep-2024-1-final-deu-evaluation-report-liechtenste/1680b5ece0

      Antworten
  12. Der Fall Mario Staggl
    Der Fall Mario Staggl sagte:

    Der schillernde Mario S., in dessen Bar Esquire rauschende Partys gefeiert wurden, bis er nicht mehr auf dicke Hose machte, sondern wegen der Beschuldigung, bis zu 25 Millionen unterschlagen zu haben, in U-Haft kam, war eine weitere Zierde der Liechtensteiner Treuhänder- und Vermögensverwalterzunft.

    Mario Staggl, ein Treuhänder aus Liechtenstein, wurde vorgeworfen, Gelder seiner Kunden veruntreut zu haben, um seinen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Hier sind einige Details:

    Veruntreuung von Kundengeldern: Ab 2010 soll Staggl Gelder, die ihm anvertraut wurden, auf sein eigenes Konto überwiesen und später private Rechnungen direkt von den Treuhandkonten bezahlt haben. Aufgrund dieser Vergehen wurde er zu 6,5 Jahren Haft verurteilt.

    https://www.gomopa.io/artikel/liechtensteiner-treuhander-in-haft-harry-gstoehl-mario-staggl-michael-gassner-new-heaven/

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    • Detlef
      Detlef sagte:

      Wohl nicht jedes Jahr am 15. August auf die Schloßwiese zum Huldigen des Fürsten gegangen, oder? Sonst wäre das Strafverfahren gegen ihn doch eingestellt worden, Wie man jetzt weiß, hätte ein Wort des Fristen genügt.

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  13. Die Antikorruptionsgruppe des Europarats fordert Massnahmen bei der Justiz, der Polizei, den Regierungsmitgliedern und dem Fürsten
    Die Antikorruptionsgruppe des Europarats fordert Massnahmen bei der Justiz, der Polizei, den Regierungsmitgliedern und dem Fürsten sagte:

    Die Antikorruptionsgruppe des Europarats fordert Massnahmen bei der Justiz, der Polizei, den Regierungsmitgliedern und dem Fürsten
    Die Staatengruppe des Europarates gegen Korruption (GRECO) fordert in einem neuen Bericht Liechtenstein auf, seine Maßnahmen zur Verhütung von Korruption unter Personen in hohen Exekutivämtern fortzusetzen, einschließlich der Regierungsmitglieder, des Regierungssekretärs bzw. der Regierungssekretärin, der Generalsekretäre bzw. Generalsekretärinnen und Persönlichen Mitarbeitenden sowie der Mitglieder der Landespolizei. Der Bericht umfasst auch den Fürsten, der gemäß der Verfassung an der Entscheidungsfindung innerhalb der Exekutive mitwirkt.
    https://www.coe.int/de/web/portal/-/greco-recommends-anti-corruption-reforms-for-liechtenstein-s-government-police-and-head-of-state

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  14. Der Ruf Liechtensteins ist schwer geschädigt
    Der Ruf Liechtensteins ist schwer geschädigt sagte:

    Die zahlreichen Skandale haben den Ruf Liechtensteins schon sehr stark geschädigt. Wenn jetzt noch die Anti-Korruptionsgemeinschaft des Europarats GRECO feststellt, dass Anti-Korruptionsmassnahmen bei der Justiz, den Regierungsmitgliedern und sogar beim Fürsten erforderlich sind, ist es katastrophal.

    Antworten
  15. Der Fürst gerät ins Visier
    Der Fürst gerät ins Visier sagte:

    Der Fürst gerät immer mehr ins Visier. Er steht im Zentrum von allem, was in Liechtenstein passier – Gutes und Böses.

    Antworten
    • Alle Augen richten sich auf den Fürsten
      Alle Augen richten sich auf den Fürsten sagte:

      Der Fürst als Monarch trägt die Verantwortung. Kriminalität in Liechtenstein: der Fürst trägt die Verantwortung. Korruption in Liechtenstein: der Fürst trägt die Verantwortung. Allmählich ist er im Rechtfertigungszwang für das, was in Liechtenstein passiert.

      Antworten
  16. Mittäter
    Mittäter sagte:

    Jeder, der etwas gegen die Kriminalität und die Korruption tun könnte, aber nichts dagegen tut, macht sich zum Mittäter. Das gilt auch für die Regierung und den Fürst.

    Antworten
  17. Claus Timmer
    Claus Timmer sagte:

    Für wie dumm halten die Liechtensteiner uns eigentlich, meinen die tatsächlich wir könnten nicht lesen, was in Liechtenstein mit Korruption und Kriminalität los ist?

    Antworten
  18. Nadja S.
    Nadja S. sagte:

    475 Trusts und Stiftungen Wo ist die fluchtartig aufgegeben, weil in ihnen sanktionierte russische Gelder gebunkert wurden.
    Die Starten Gemeinschaft gegen Korruption des Europarats GRECO stellt erhebliche Defizite bei der Bekämpfung von Korruption in Liechtenstein fest – und zwar bei der Justiz, den Regierungsmitgliedern und sogar beim Fürsten.
    Was braucht es noch mehr, um Kriminalität und Korruption in Liechtenstein zu beweisen?

    Antworten
  19. Der Fürst als zentrale Figur
    Der Fürst als zentrale Figur sagte:

    Die zentrale Figur in Liechtenstein ist der Fürst, er ist der Monarch, und er hat das letzte Wort. Er trägt die Verantwortlichkeit, auch für die Kriminalität und die Korruption in Liechtenstein.

    Antworten
  20. Risikostandort Liechtenstein
    Risikostandort Liechtenstein sagte:

    Internationale Kunden, Banken und Compliance-Abteilungen reagieren zunehmend empfindlich auf die Entwicklungen in Liechtenstein. Ein Land, das mit sanktionierten Geldern und mangelnder Integrität in Verbindung gebracht wird, gilt als Risikostandort.

    Antworten
  21. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Es wird spannend, wie der Fürst, der jetzt im Zentrum der Skandale steht mit den über 400 verseuchten Trusts, schwere Korruptionsprobleme durch GRECO, ständige Skandale mit ausgeraubten Trusts und Stiftungen, seine Haut retten will. Dass er mit all dem nichts zu tun hat, das kann er nur noch dem Weihnachtsmann erzählen.

    Antworten
  22. Ernst Walch
    Ernst Walch sagte:

    Ernst Walch war kürzlich Kandidat als Regierungschef in Liechtenstein.

    Laut Berichten vertrat Walch in seiner Kanzlei mehrere Liechtenstein-Gesellschaften, die im Auftrag des nigerianischen Diktators Sani Abacha gegründet worden sein sollen. Diese hielten Gelder, die dieser in Nigeria veruntreut hatte.

    Im Jahr 2008 ordnete das Landgericht Vaduz die Rückgabe von rund 300  Mio CHF an Nigeria an. Walch’s Kanzlei verteidigte diese Gesellschaften – mit der Begründung, man könne nicht beweisen, dass Abacha dahintersteckte.

    Antworten
    • Prinz Constantin von Liechtenstein?
      Prinz Constantin von Liechtenstein? sagte:

      Meinst du, er hat das System Liechtenstein nicht ausgehalten? Er ear 2023 im Alter von 51 Jahren plötzlich tot.

      Antworten
  23. Roland Wyss
    Roland Wyss sagte:

    Der Treuhänder Roland Wyss aus Mauren wirft mit Strafanzeigen gegen Begünstigte der von ihm verwalteten Stiftungen um sich, um sie so kleinzumachen und einzuschüchtern.

    Antworten
  24. Clan-Mentalität
    Clan-Mentalität sagte:

    «Clan-Mentalität» wird oft verwendet, um ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer geschlossenen Gruppe zu beschreiben. In Liechtenstein wird dies manchmal als «Korpsgeist» bezeichnet, bei dem Mitglieder einer Gruppe, wie etwa Treuhänder oder andere Akteure im Finanzsektor, ein starkes «Wir-gegen-sie»-Denken entwickeln. Dies kann dazu führen, dass Regeln und Gesetze innerhalb der Gruppe flexibel ausgelegt werden, um die eigenen Interessen zu schützen, während Außenstehende oft als Bedrohung wahrgenommen werden

    Antworten
  25. Der Pate
    Der Pate sagte:

    «Der Pate» bezeichnet den obersten Boss einer Mafia-Familie, also den Chef einer kriminellen Organisationseinheit (z. B. einer Cosa-Nostra-Familie in Sizilien oder einer Familie innerhalb der amerikanischen Mafia). Er herrscht, hat das letzte Wort, bestimmt, was getan wird und was nicht.

    Antworten
  26. Harald Brunner
    Harald Brunner sagte:

    Die GRECO meint mit Korruption doch nicht die Ebene, dass ein krimineller Treuhänder einem Richter Geld gibt dafür, dass der Richter das Recht beugt.

    Die GRECO geht doch auf die oberste Ebene und stellt zwischen den Zeilen in den Raum, dass Liechtenstein die Merkmale einer Zentralregierung in der Person des Fürsten erfüllt. Und dass von oben geduldet oder erwünscht wird, dass sich die Untertanen an Ausländern bereichern dürfen, was und weil dies den Wohlstand im Land nährt. Den betroffenen Opfern wird eine Justiz vorgegaukelt, in der Richter von Fürsten Gnaden handeln.

    So verstehe ich den Bericht der GRECO in Ziffern 17, 21 und 24.
    https://rm.coe.int/grecoeval5rep-2024-1-final-deu-evaluation-report-liechtenste/1680b5ece0

    Antworten
  27. offener Brandbrief an die Verantwortlichen in Liechtenstein
    offener Brandbrief an die Verantwortlichen in Liechtenstein sagte:

    Es wird Zeit für Entschädigungen aller geschädigten Erben und Begünstigten durch die Regierung und den Fürsten !

    Antworten
  28. Felix
    Felix sagte:

    Die namhaften grossen Schweizer Rechtsanwaltskanzleien, die die erste Anlaufstelle für die Klientel aus aller Welt mit sehr viel Geld waren, können aufgrund des Berichts der Staatengruppe gegen die Korruption des Europarats GRECO keine Mandanten mehr nach Liechtenstein weitervermitteln, ohne sich haftbar zu machen. Die Korruption in Liechtenstein ist ja jetzt offiziell.

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