Leitmotiv der Treuhänder und Untreuhänder im Ländle.
Der Fürscht und sein herrschender Erbprinz Alois stehen über dem Gesetz und sind unantastbar, von irdischen Gerichten. Zumindest im von ihnen absolutistisch regierten Liechtenstein.
Nicht umsonst lautet sein Wappenspruch: «Für Gott, Fürst und Vaterland«. Immerhin kommt Gott an erster Stelle, das Volk aber an letzter.
Besser geeignet wäre der Spruch:
Ich bin Liechtensteiner, mir kann keiner.
Bei den beiden ist es Gesetz. Bei den Liechtensteiner Treuhändern und Untreuhändern ist es die Regel, ist es Gewohnheitsrecht.
Sie halten sich an die Gesetze und Standesregeln? Wunderbar, aber etwas blöd.
Sie halten sich nicht daran? Na und?
Da gibt es Folgen, die sehr überschaubar sind.
Aus fremden Geldtöpfen bedienen, unverschämte Rechnungen stellen, in den eigen Sack wirtschaften, nervt ein Begünstigter, den Inhalt der Stiftung dekantieren. Stirbt der Stifter, seinen Erben jegliche Auskunft verweigern. Das sind nur einige der unzähligen Untaten, die auf dem Finanzplatz Liechtenstein sytemisch betrieben werden. Und dann?
- Die ganze Chose bleibt unter dem Deckel. Die Betrogenen schämen sich, haben ihre Gründe, das nicht an die grosse Glocke zu hängen, an die Öffentlichkeit oder vor Gericht zu gehen. Fall erledigt.
- Die ganze Chose wird von den Enteigneten gar nicht bemerkt. Sie vertrauen weiterhin den ihnen vorgelegten Bilanzen und glauben ihr Vermögen in guten Händen, bei Treuhändern eben. Fall erledigt.
- Sie wagen es, an die Öffentlichkeit zu gehen. Im besten Fall erscheint ein Artikel, der wieder einmal das kriminelle System in Liechtenstein anprangert. Und in kurzer Zeit wieder vergessen ist. Fall erledigt.
- Sie beschreiten den Rechtsweg und wollen ihr Anliegen vor Gericht durchkämpfen. Haben sie ihr ganzes Geld in der Stiftung gebunkert, geht es ihnen schnell aus, denn Liechtensteiner Anwälte, und nur die dürfen dort tätig werden, haben exorbitante Stundenansätze. 100 Stunden Aktenstudium, und das ist erst der Anfang, schlagen problemlos mit mit 60’000 Franken oder mehr zu Buche. Fall erledigt.
- Sie gehen vor Gericht und haben sogar das Geld dafür. Dann zeigt ihnen die fürstliche Justiz, wie unwillkommen sie sind. Jahre vergehen ohne ein Urteil der ersten Instanz. Dann vergehen Jahre bis zu einem Urteil der zweiten. Dann wird der Fall immer wieder die Leiter der Instanzen hoch- und runtergehoben. Bis der Kampfeswillige aufgibt oder es eine biologische Lösung gibt. Er verstirbt, seine Erben haben nichts in der Hand. Fall erledigt.
- Sehr selten und sehr ungern einigt man sich auf einen Vergleich, mit strafbewehrter Stillschweigensvereinbarung. Fall erledigt.
- So selten wie ein vierblättriges Kleeblatt ist ein Fall, bei dem sich der Treuhänder so bescheuert anstellte, dass die fürstliche Justiz nicht umhin kann, ihm einen Klaps auf die Finger zu geben, diesem schwarzen Schaf in einer weissen Herde. Fall erledigt.
Da ist das Fürstenhaus gar nicht amüsiert und macht den Richter darauf aufmerksam, dass seine Bestätigung im Amt schliesslich von fürstlicher Huld abhängt – und sonst von nichts. Fall auch erledigt.
Alles ist verfilzt, verwandt, verschwägert im Ländle. Mitglieder der Justizorgane, der Regierung, Treuhänder, Anwälte, Staatsanwälte, Politiker. Einfluss wird genutzt, Gefälligkeiten eingefordert, kurze Amtswege genutzt, «wir sind wir und uns kann keiner». Eine ehrenwerte Gesellschaft halt, ausserhalb des Rechtsstaats»
Dadurch, dass in Liechtenstein jeder mit jedem verwandt oder verschwägert ist, gibt es eine besonders starke Form des Zusammengehörigkeitsgefühls innerhalb der geschlossenen Gruppe. Es gibt eine “Wir-gegen-sie”-Mentalität, bei der Ausländer als minderwertig oder sogar feindlich, jedoch als Ausbeutungsopfer betrachtet werden.
Die laufenden Skandale, bei denen ausländische Stiftungen mit Hilfe der Justiz gekapert und geplündert werden sind die besten Beispiele. Aufgrund des Korpsgeistes haben die beteiligten Treuhänder, Staatsanwälte und Richter keine Skrupel, Recht und Gesetz zu brechen. In ihren Augen gehört sich dies innerhalb der Gruppe so. Das Gleiche gilt selbst für die Liechtensteinische Landesbank LLB, die das Bankgeheimnis und den Datenschutz bricht, um Gruppenmitglieder zu unterstützten. Und für Staatsanwälte, die dies mittragen.
Liechtenstein ist kein Rechtsstaat, jeder Ausländer, der sich mit einem Treuhänder und/oder einer Bank einlassen möchte muss wissen, dass er dem Korpsgeist ausgeliefert ist und Recht und Gesetz keine Geltung haben.
Es gibt jedoch auch in Liechtenstein aufrichtige, unerschrockene und mutige Politiker*innen und Richter*innen, die ethisch zuverlässig sind, dem äusseren Druck standhalten und sich nicht in korrupte Netzwerke verwickeln lassen. Deren Aufrichtigkeit in einem grundsätzlich korrupten System ist bewundernswert.
Das hört sich geradezu mafiös an.
The prince stated that democratic rule was not part of his plans. Moreover, he has no intention of reforming the judiciary, thereby deliberately preserving its questionable system.
Die systematische Aneignung und Ausplünderung von Liechtensteiner Stiftungen und Trusts ist seit vielen Jahren ein raffiniert eingespieltes Vorgehen. Mit Unterstützung bestimmter Richter werden Stiftungen gezielt gekapert und anschließend ausgeplündert. Längst ist bekannt, dass es sich hierbei nicht um angeblich bedauerliche Einzelfälle handelt, sondern um ein organisiertes und strukturiertes System, das kontinuierlich angewendet wird. Die bisherigen Verschleierungstaktiken greifen nicht mehr – Liechtenstein hat seine Fassade verloren und steht nun im Ruf, eine Hochburg überaus fragwürdiger Machenschaften zu sein.
Die Liechtensteiner Treuhandkammer ist die Standesorganisation der Treuhänder in Liechtenstein. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es zu gewährleisten, dass die Treuhänder nach hohen ethischen und professionellen Standards arbeiten.
Nun, der vormalige Vizepräsident Anton Wyss wurde von der US-Behörde OFAC sanktioniert, weil er Transaktionen mit sanktioniert arrivierten russischen Geldern gefördert hat.
Die Liechtensteinischen Treuhänder haben im vergangenen Jahr zu ihrem Präsidenten Stefan Wenaweser gewählt, der dafür in die Presse kam, weil er bei einer Akteneinsicht Dokumente aus Gerichtsakten entwendet hatte. Er repräsentiert nun die hohen ethischen und professionellen Standards der Liechtensteiner Treuhänder.
Die Liechtensteinische Treuhandkammer hatte zum 01.06.2018 ihre Standesregeln geändert und die Möglichkeit vorgesehen,.dass Begünstigte bei Vertrauensverlust in Stiftungsräte diese auszuwechseln.
Aber Liechtensteiner Treuhänder wären nicht Liechtensteiner Treuhänder, wenn die Treuhandkammer diese Regelung in der Neufassung der Standesregeln 2024 nicht wieder aufgehoben hätte.
Fehlt nur noch Bernie Madoff als Leiter der Liechtensteinischen Finanzmarktaufsicht. 🥳
Das wirft sehr ernsthafte Fragen zur Integrität und Ethik der liechtensteiner Treuhänder auf. Wenn jemand, der bereits in der Vergangenheit fragwürdige oder sogar illegale Handlungen begangen hat, von den Treuhändern zum Präsidenten der Treuhänderkammer gewählt wird, dann untergräbt das das Vertrauen in die gesamte Organisation.In einer Branche, in der Vertrauen und Transparenz entscheidend sind, wie bei Treuhändern, ist es besonders problematisch, wenn solche Handlungen von diesen toleriert oder ignoriert werden.
Man soll Treuhändern vertrauen, die einen Rechtsbrecher zu Ihren Präsidenten gewählt haben? Das ist absurd.
Erneute US-Sanktionen
Auch Liechtensteiner Behörden haben sanktionierte Treuhänder auf dem Schirm
Es seien «seitens der Behörden schon früher in diesem Jahr entsprechende Verfahren» eingeleitet worden, erklärt Regierungschef Risch. https://www.vaterland.li/liechtenstein/wirtschaft/auch-liechtensteiner-behoerden-haben-sanktionierte-treuhaender-auf-dem-schirm-art-574583
In diesem Blog werden reihenweise anscheinend unrechtmässige, wenn nicht kriminelle Machenschaften in Liechtenstein enthüllt. Was dabei alles ans Tageslicht kommt ist schockierend.
Googelt man ‹untreue Treuhänder Liechtenstein› erscheinen ungefähr 36’400 Treffer.
Guter Artikel, trifft den Nagel auf den Kopf. Wo sind die Stimmen der anständigen Liechtensteiner? Warum sagt niemand etwas gegen die systemischen kriminellen Machenschaften?
Please remember that silence is complicity.
FAZ in aller Deutlichkeit:
Luxusleben auf Kundenkosten:
Wenn der Treuhänder in die Kasse greift
Seit Jahren erschüttern Betrugsskandale den Finanzplatz Liechtenstein. Treuhänder betrügen ihre Kunden um Millionen. Doch während die Finanzaufsicht schärfere Kontrollen fordert, wiegelt die Regierung ab.
«Liechtensteins Problem mit den Treuhändern.»
Oder sollte es besser lauten «Liechtenstein hat kein Problem mit untreuen Treuhändern?»
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/finanzbetrug-liechtensteins-problem-mit-den-treuhaendern-15760291.html
Gelangt man auf diese Seite, bekommt man sofort den Eindruck, dass Liechtenstein ein rechtsfreier Raum ist.
Wenn die neue Trump Regierung in den USA das mitbekommt, was in Liechtenstein passiert, dann wird sie vielleicht aufräumen.
Rechtsstaatlichkeit ist elementar – aber Liechtenstein hält anscheinend nichts davon.
Wie man immer wieder liest sind die Gerichte in Liechtenstein parteiisch zugunsten der Liechtensteiner. Das hilft den Liechtensteinern zwar vordergründig, zerstört aber den Ruf Liechtensteins nachhaltig. Der Fürst könnte das ändern, sieht davon aber ab.