Gegen Kritiker losschlagen ja, aber den eigenen Verein ausmisten nein.

Die Liechtensteinische Treuhandkammer tut ganz edel und vornehm auf ihrer Webseite:

«Ihr obliegen die Wahrung der Ehre, des Ansehens und der Rechte wie auch die Überwachung der Pflichten des Treuhänderstandes.»

Zurzeit widmen sich wahre Zierden ihres Berufsstands dieser edlen Aufgabe. Der Präsident ist Dr. iur. Stefan Wenaweser. Im Brotberuf Partner bei Marxer & Partner, einer einschlägig bekannten Treuhänderfirma. Vizepräsident der Treuhandlkammer ist Dr. nur. Peter Prast. Mandatsleiter bei Allgemeines Treuhandunternehmen ATU, im Geschäft seit 1929. Weiter im Vorstand sind Ernst Blöchlinger, im Team von Industrie- und Finanzkontor, «Wealth Preservation Experts», angeführt vom geschäftsführenden Präsidenten des Verwaltungsrats S.D. (Seine Durchlaucht) Prinz Michael von und zu Liechtenstein.

Dann hätten wir noch Mag. iur. Marion Kranz. Die Dame ist bei Walch & Partner, die ihre Kunden auch gerne bei Stiftungen & Trusts beraten. Dr. Thomas Zwiefelhofer, der ist im VR der First Advisory Group. «Ein führendes, unabhängiges Finanzdienstleistungsunternehmen mit Geschäftsstellen in Vaduz, Zürich, Genf, Hongkong und Singapur».

Und schliesslich MLaw David Meier, Inhaber von Advokatur David Meier: «Als Rechtsanwalt unterstütze ich Privatpersonen, Familienstiftungen und Unternehmen zudem in der Rechtsberatung mit Fokus auf Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht.»

Wir haben es hier also mit der geballten Kompetenz, hervorragenden Vertretern des Liechtensteiner Anwalts- und Treuhandwesens zu tun. Ausgesuchte Fachkräfte, würdig, die rund 180 Liechtensteiner Treuhänder wuchtig zu vertreten und deren Vereinsmitgliedschaftsbeiträge umsichtig – als wären es Kundenvermögen – zu verwalten.

Aber, oh Schreck, wie verträgt es sich mit all dem, dass diese Treuhandkammer schätzungsweise 100’000 Franken zum Fenster hinausgeworfen hat? Zweck- und sinnlos? Aus Spass und Tollerei? Oder vielleicht aus Ingrimm, aus gar nicht hochstehenden Gefühlen der Rache.

Denn diesen schönen Batzen hat die Treuhandkammer aufgeworfen, um einen sackteuren Zürcher Medienanwalt damit zu beauftragen, diesen Blog hier plattzumachen. Dafür reichte dieser Rechtsanwalt vor dem Handelsgericht Zürich eine vielseitige Klageschrift ein.

Auf ganzen 74 Seiten (plus einem Packen Beilagen) las der Anwalt diesem Blog hier die Leviten. untreuhaender.li musste erschreckt zur Kenntnis nehmen, dass wir angeblich die rechtschaffenen Treuhänder «in unlauterer Weise herabsetzen, eventualiter widerrechtlich in ihrer Persönlichkeit verletzen».

Dabei läge uns nichts ferner, jemanden in seiner Persönlichkeit zu verletzen, schon gar nicht widerrechtlich. Aber wir können nur dringlich dazu raten, dass die Treuhandkammer endlich mal dafür Geld ausgibt, dass in ihren eigenen Reihen alles korrekt abläuft.

Wir wollen ja keine Persönlichkeiten verletzen, aber Tatsachenbehauptungen – wenn sie zutreffen – tun das nicht. Zum Beispiel hat der bis im Juni amtierende Vizepräsident der Treuhandkammer inzwischen seine Treuhandlizenz zurückgegeben. Einfach so? Nicht wirklich, genauso wenig, wie Anton Wyss routinemässig als Vizepräsident zurücktrat. Er ist nämlich angeblich verwickelt in sanktionierte russische Gelder und nun selbst auf der Liste sanktionierter Personen der US-Behörde Ofac. Natürlich ein fürchterliches Missverständnis der Amis, of course.

Weiterhin im Amt als Präsident ist hingegen Stefan Wenaweser. Eine Zierde seines Berufsstands. Zu seiner Geschäftstätigkeit gehörte mal, dass er Gerichtsakten entwendete und erst nach einigem Druck wieder zurückgab. Auch nicht so die feine Treuhänderart.

Was die übrigen vielen schwarzen Schafe unter den Treuhändern so alles anstellen, davon berichtet dieser Blog täglich. Und weder dem teuren Zürcher Medienanwalt, noch der Treuhandkammer ist es bislang gelungen, auch nur eine einzige, eine winzig kleine Tatsachenbehauptung zu falsifizieren.

Kein Wunder, denn es stimmt alles, was hier beschrieben wird. Schon alleine aus einem Grund: so viel kriminelle Fantasie hätten wir gar nicht, auf solche diabolischen Ideen kämen wir niemals.

Also wiederholen wir dringlich unsere Bitte: statt auf den Boten loszugehen, sollte der Vorstand der Treuhandkammer doch endlich mal in den eigenen Reihen aufräumen. Noch besser: bei sich selber anfangen. Darüber würde untreuhaender.li sehr gerne lobend berichten.

 

22 Kommentare
  1. Rat für Betroffene krimineller Aktivitäten in Liechtenstein
    Rat für Betroffene krimineller Aktivitäten in Liechtenstein sagte:

    Wir sind eine überregionale Rechtsanwaltskanzlei, haben schon viele Fälle von Wirtschaftskriminalität in Liechtenstein erlebt und raten allen Betroffenen:

    1. Sollten auch Sie Entscheidungen Liechtensteiner Gerichte erhalten haben, die nicht neutral sind, so eskalieren Sie ihren Fall weiter bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Dort ist bekannt, dass Liechtensteiner Gerichtsentscheidungen oftmals nicht neutral sind. Acht von 10 Beschwerden zum EGMR hatten Erfolg. Die Liechtensteiner Gerichte sind an die Entscheidungen des EGMR gebunden.

    2. Melden auch Sie Ihren Fall dem Legal Attache’s Office der U.S.-Botschaft in Bern, einer Aussenstelle des amerikanischen Justizministeriums, welches aufgrund eines besonderen amerikanischen Gesetzes, dem RICO Act weltweite Zuständigkeit im Kampf gegen kriminelle Vereinigungen hat. Mittels des RICO Act erfolgten beispielsweise das Verfahren und die Verurteilungen gegen weltweit verstreute Funktionäre der FIFA.

    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    Sollten Ihnen Ihre Liechtensteiner Rechtsanwälte davon abraten, wissen Sie, dass diese ihre eigenen Interessen als Liechtensteiner vertreten und nicht Ihre.

    Antworten
  2. Advice for Victims of Criminal Activities in Liechtenstein
    Advice for Victims of Criminal Activities in Liechtenstein sagte:

    We are an international law firm with extensive experience in handling cases of white collar crime in Liechtenstein. Based on our experience, we strongly advise the following steps for those affected:

    1. Appeal to the European Court of Human Rights (ECHR):
    If you have received court rulings from Liechtenstein that lack neutrality, it is imperative to escalate your case to the ECHR. It is well-documented that Liechtenstein court decisions are often not impartial. The Liechtenstein judiciary is bound by the decisions of the ECHR.

    2. Report Your Case to the U.S. Embassy’s Legal Attaché Office in Bern:
    Inform the Legal Attaché Office, a branch of the U.S. Department of Justice, about your case. Under the RICO Act (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), the U.S. has global jurisdiction to combat organized crime. The RICO Act has been used in high-profile cases, such as prosecuting officials associated with FIFA across the globe.

    Contact Information:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Be cautious of advice from Liechtenstein-based attorneys:
    If your Liechtenstein lawyer advises against taking such actions, be aware that they may prioritize their local interests over yours.

    Antworten
    • Michael
      Michael sagte:

      Due to its numerous scandals, the credibility and trustworthiness of Liechtenstein as a financial center has suffered significant damage in recent years. Too many reports of fraudulent trustees and doubts about the neutrality of the judiciary make Liechtenstein appear unreliable.

      Antworten
  3. Consejos para las víctimas de actividades criminales en Liechtenstein
    Consejos para las víctimas de actividades criminales en Liechtenstein sagte:

    Somos una firma de abogados internacional con una amplia experiencia en la gestión de casos de delitos de cuello blanco en Liechtenstein. Basándonos en nuestra experiencia, recomendamos encarecidamente los siguientes pasos para quienes se vean afectados:

    1. Apelar al Tribunal Europeo de Derechos Humanos (TEDH):
    Si ha recibido sentencias judiciales de Liechtenstein que carecen de neutralidad, es imperativo escalar su caso al TEDH. Está bien documentado que las decisiones judiciales en Liechtenstein a menudo no son imparciales. El poder judicial de Liechtenstein está vinculado por las decisiones del TEDH.

    2. Denunciar su caso a la Oficina del Agregado Legal de la Embajada de EE. UU. en Berna:
    Informe sobre su caso a la Oficina del Agregado Legal, una rama del Departamento de Justicia de EE. UU. Bajo la Ley RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), EE. UU. tiene jurisdicción global para combatir el crimen organizado. La Ley RICO se ha utilizado en casos de alto perfil, como el enjuiciamiento de funcionarios vinculados a la FIFA en todo el mundo.

    Información de contacto:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Sea cauteloso con los consejos de abogados con sede en Liechtenstein:
    Si su abogado en Liechtenstein le aconseja no tomar tales acciones, tenga en cuenta que pueden estar priorizando sus intereses locales por encima de los suyos.
    Somos una firma de abogados internacional con una amplia experiencia en la gestión de casos de delitos de cuello blanco en Liechtenstein. Basándonos en nuestra experiencia, recomendamos encarecidamente los siguientes pasos para quienes se vean afectados:

    1. Apelar al Tribunal Europeo de Derechos Humanos (TEDH):
    Si ha recibido sentencias judiciales de Liechtenstein que carecen de neutralidad, es imperativo escalar su caso al TEDH. Está bien documentado que las decisiones judiciales en Liechtenstein a menudo no son imparciales. El poder judicial de Liechtenstein está vinculado por las decisiones del TEDH.

    2. Denunciar su caso a la Oficina del Agregado Legal de la Embajada de EE. UU. en Berna:
    Informe sobre su caso a la Oficina del Agregado Legal, una rama del Departamento de Justicia de EE. UU. Bajo la Ley RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), EE. UU. tiene jurisdicción global para combatir el crimen organizado. La Ley RICO se ha utilizado en casos de alto perfil, como el enjuiciamiento de funcionarios vinculados a la FIFA en todo el mundo.

    Información de contacto:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Sea cauteloso con los consejos de abogados con sede en Liechtenstein:
    Si su abogado en Liechtenstein le aconseja no tomar tales acciones, tenga en cuenta que pueden estar priorizando sus intereses locales por encima de los suyos.

    Antworten
  4. Совет для пострадавших от преступной деятельности в Лихтенштейне!
    Совет для пострадавших от преступной деятельности в Лихтенштейне! sagte:

    Мы — межрегиональная юридическая фирма, имеющая значительный опыт работы с делами о экономических преступлениях в Лихтенштейне. Мы советуем всем пострадавшим предпринять следующие шаги:

    1. Обжалование решений судов Лихтенштейна в Европейском суде по правам человека (ЕСПЧ):
    • Если вы получили решение суда Лихтенштейна, которое считаете несправедливым или предвзятым, подавайте жалобу в ЕСПЧ.
    • Известно, что многие судебные решения в Лихтенштейне могут быть необъективными. Статистика показывает, что 8 из 10 жалоб против Лихтенштейна в ЕСПЧ увенчались успехом.
    • Лихтенштейн обязан соблюдать решения ЕСПЧ, так как является членом Совета Европы и подписантом Европейской конвенции по правам человека (ЕКПЧ).

    2. Сообщите о своём случае в Офис юридического атташе посольства США в Берне:
    • Legal Attaché’s Office является подразделением Министерства юстиции США (FBI) и занимается международным правовым сотрудничеством.
    • В рамках американского закона RICO Act (Закон о борьбе с рэкетом и коррумпированными организациями) можно преследовать преступные организации по всему миру.
    • Закон RICO применялся, например, для привлечения к ответственности высокопоставленных чиновников ФИФА, вовлеченных в коррупционные схемы по всему миру.

    Контактные данные для обращения:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern, Швейцария

    3. Осторожно при выборе адвокатов в Лихтенштейне:
    • Имейте в виду, что некоторые местные адвокаты могут защищать интересы лихтенштейнских структур, а не ваши личные интересы.
    • В некоторых случаях может быть полезно привлечь международных адвокатов, которые не зависят от местных органов власти и не подвержены их влиянию.

    Если у вас есть вопросы о подаче жалоб в ЕСПЧ или обращении в Офис юридического атташе США, могу предоставить дополнительную информацию.

    Antworten
  5. Dr. Stefan Wenaweser hatte bei einer Akteneinsicht Dokumente entwendet - Heute ist der Präsident der Treuhandkammer
    Dr. Stefan Wenaweser hatte bei einer Akteneinsicht Dokumente entwendet - Heute ist der Präsident der Treuhandkammer sagte:

    Der Tagesanzeiger 2011:

    „Eineinhalb Tage brauchte die renommierte Liechtensteiner Anwaltskanzlei Marxer & Partner, um auf die Vorwürfe gegen einen ihrer Rechtsanwälte und Partner zu reagieren. Dem Mann wird vorgeworfen, er habe Dokumente aus einer Hausdurchsuchung aus dem Gericht entwendet und erst sechs Wochen später zurückgegeben (TA von gestern).
    Möglicherweise wurden die Papiere in dieser Zeit manipuliert. Da die Hausdurchsuchungen auf Ersuchen der österreichischen Staatsanwaltschaft stattfanden, schlägt der Fall nun in Österreich hohe Wellen. Denn die in Liechtenstein beschlagnahmten Unterlagen könnten Beweismaterial in den Ermittlungen gegen den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und den Millionenerben eines Lebensmittelkonzerns, Julius Meinl, sein.
    Schweizer Briefkastenfirma
    Der Anwalt der Kanzlei Marxer vertrat einen Steuerberater, der einerseits für Meinl tätig war, anderseits auch eine Funktion bei der Schweizer Briefkastenfirma Ferint hatte, über die Grasser illegale Provisionen verschoben haben soll. Ausserdem war der Anwalt in der Geschäftsleitung einer Grasser-Stiftung tätig. Da der Anwalt auch stellvertretender Abgeordneter der Fortschrittlichen Bürgerpartei Liechtensteins ist, hat die Affäre eine politische Dimension.“

    https://www.tagesanzeiger.ch/liechtenstein-will-konsequenzen-ziehen-639759176849

    Antworten
  6. Harald
    Harald sagte:

    Wen haben die Liechtensteiner Treuhänder zu ihrem Präsidenten gewählt? Einen Treuhänder, der Akten aus einer Gerichtsakte gestohlen hatte?
    Wundert es noch irgendjemanden, dass es in Liechtenstein so viele untreue Treuhänder gibt? Es wird ihnen doch vorgemacht.

    Antworten
    • Ralf
      Ralf sagte:

      Das ist sehr humorvoll, bei einem Rechtsanwalt, der etwas entwendet hat, damit zu werben, dass er Erfahrung mit white collar crime hat.

      Antworten
  7. Hermann
    Hermann sagte:

    Die Liechtensteinische Treuhandkammer ist schon sehr ehrwürdig.

    Ein Vizepräsident bis Mitte des 2024 Anton Wyss, der wegen Transaktionen mit sanktionierten Russengeldern von der US Behörde OFAC selbst sanktioniert wurde.

    Ein Präsident Dr. Stefan Wenaweser, der überführt wurde, Dokumente aus Gerichtsakten gestohlen zu haben.

    Wenn das nicht seriös und vertrauenswürdig ist und die Treuhänderbranche gut repräsentiert.

    Antworten
    • Der Standard, 16. Juli 2013
      Der Standard, 16. Juli 2013 sagte:

      Der Standard, 16.07.2013

      LIECHTENSTEIN

      Urteil in Grasser-Aktenaffäre aufgehoben
      “Begründungsmängel” bei Vorwurf der Urkundenunterdrückung gegen Grasser-Anwalt

      Wien/Vaduz – Die juristische Aufarbeitung der Buwog-Grasser-Aktenaffäre in Liechtenstein geht weiter: Das Staatsgericht des Fürstentums hat nun das Urteil des Obergerichts aufgehoben, in dem ein Anwalt und Stiftungsvorstand von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser wegen Urkundenunterdrückung verurteilt worden war. Ursache der Aufhebung seien Begründungsmängel.

      Nun muss das Obergericht neu entscheiden, ob der Anwalt freigesprochen oder wieder verurteilt wird, sagte der Präsident des Staatsgerichtshofs, Marzell Beck, am Dienstag. Die Kanzlei Marxer & Partner zeigte sich erfreut, dass der Staatsgerichtshof der Beschwerde ihres Partners Folge gegeben hatte. Der Anwalt hatte bei einem Treuhänder Grassers beschlagnahmte Unterlagen vom Gericht mitgenommen.

      In erster Instanz zu Geldstrafe verurteilt

      Ende Mai 2012 war der Anwalt und Stiftungsvorstand von Grasser wegen Urkundenunterdrückung zu einer teilbedingten Geldstrafe von 128.000 Franken (106.600 Euro) verurteilt worden. Die Hälfte des Betrages wurde vom Gericht bedingt für drei Jahre nachgesehen. Dem Anwalt aus der Kanzlei Marxer & Partner wird zur Last gelegt, bei einer Akteneinsicht am 19. Oktober 2011 ohne Wissen und Zustimmung des zuständigen Richters beschlagnahmte Urkunden einem Gerichtsakt entnommen zu haben. Erst sechs Wochen und zwei Hausdurchsuchungen später, am 28. November 2011, gab er die Akten dem Gericht zurück.

      Im Zuge der Buwog-Ermittlungen versucht die österreichische Justiz seit Jahren, Licht ins Dunkel der Geldflüsse rund um die Provision von fast zehn Millionen Euro für die Grasser-Freunde Peter Hochegger und Walter Meischberger zu bekommen. Das Geld floss über Zypern und eine US-Gesellschaft nach Liechtenstein. Grasser dementiert, dass er von der Buwog-Provision profitiert habe.

      Zur Untersuchung der Finanztransaktionen des Ex-Finanzministers hat die österreichische Justiz um Rechtshilfe durch Liechtenstein ersucht. Daraufhin wurden im April 2011 bei einem Wirtschaftstreuhänder Grassers in Liechtenstein Hausdurchsuchungen durchgeführt. Die dabei beschlagnahmten Akten wurden im November 2011 von dem inkriminierten Anwalt vom Gericht mitgenommen.

      Die Affäre wurde erst durch Medienberichte im Dezember 2011 bekannt. Bei einer daraufhin einberufenen Sondersitzung hatte die Liechtensteiner Regierung der österreichischen Justiz umfassende Zusammenarbeit zugesichert. (APA, 16.7.2013)

      https://www.derstandard.at/story/1373512807896/urteil-in-grasser-aktenaffaere-in-liechtenstein-aufgehoben

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    • Stammleser
      Stammleser sagte:

      Mandanten, die Treuhänder mit der Verwaltung sensibler Vermögenswerte beauftragen wollen, erwarten Seriosität und Vertrauenswürdigkeit – nicht Erfahrung mit white collar crime in eigener Sache. Dies ist ein gravierender Vertrauensverlust in die Liechtensteiner Treuhänderbranche.

      Antworten
  8. USA sanktionieren ehemaligen Vizepräsidenten der Treuhandkammer
    USA sanktionieren ehemaligen Vizepräsidenten der Treuhandkammer sagte:

    Das konnte jetzt selbst die Fürstenpostille Vaterland, die sonst immer schön Wetter über Liechtenstein suggeriert, nicht unter den Teppich kehren:

    Vaterland am 27. August 2024:

    USA sanktionieren ehemaligen Vizepräsidenten der Treuhandkammer

    Das US-Finanzministerium wirft den Treuhändern Anton Wyss und Alexander Lins vor, Geschäfte mit sanktionierten Russen unterhalten zu haben. Die beiden Treuhänder dementieren sämtliche Anschuldigungen.
    https://www.vaterland.li/liechtenstein/wirtschaft/usa-sanktionieren-ehemaligen-vizepraesidenten-der-treuhandkammer-art-574582

    Antworten
  9. Vorbilder der Treuhänder
    Vorbilder der Treuhänder sagte:

    Watson berichtete:

    Die Audax Consulting Trust Establishment ist eine von vielen liechtensteinischen Treuhandgesellschaften. Für die US-Sanktionsbehörde hat sie und ihr Inhaber eine besondere Bedeutung: «Der Schweizer Staatsangehörige Anton Daniel Wyss ist ein wichtiger Förderer russischer Geldströme in der Schweiz und in Liechtenstein» Er habe seine in Liechtenstein ansässige Audax genutzt, «um russisches wirtschaftliches Eigentum und Investitionen in ausländische Unternehmen zu verschleiern». Mit dieser Begründung wurde Wyss auf die Sanktionsliste gesetzt, die im Zusammenhang mit dem Überfall auf die Ukraine steht.
    Die US-Administration hat die Sanktionsliste erweitert – auch um zwei Schweizer Bürger.
    Welche Transaktionen Wyss ermöglicht haben soll, geht aus der Mitteilung des US-Finanzministeriums nicht hervor. Dafür erläutert die Behörde, dass Wyss bei den Geschäften mit dem Österreicher Alexander Josef Lins und über ihr gemeinsame Firma One Asset Management gearbeitet habe. Im Sanktionsbescheid wird auch darauf hingewiesen, dass in russischsprachigen Broschüren auf ihre Dienstleistungen hingewiesen werde.

    https://www.watson.ch/international/russland/129926217-zwei-weitere-schweizer-landen-auf-der-us-sanktionsliste

    Antworten
  10. Ehre nur wem Ehre gebührt
    Ehre nur wem Ehre gebührt sagte:

    Wer schädigt hier die Ehre und das Ansehen der Treuhänderkammer? Doch in erster Linie die von den Mitgliedern gewählten Vorstandsmitglieder, welche mit dem Gesetz oder amerikanischen Sanktionen in Konflikt geraten sind.

    Antworten
  11. Zweifel an der Integrität der Führung der Treuhandkammer
    Zweifel an der Integrität der Führung der Treuhandkammer sagte:

    Das Fehlverhalten des Vizepräsidenten sowie des Präsidenten der Liechtensteiner Treuhandkammer erweckt Zweifel an der Integrität der Führung der Treuhandkammer. Wenn der vormalige Vizepräsident gegen US-Sanktionen verstösst und der Präsident Dokumente bei einer Akteneinsicht gestohlen hat, zeigt das eine Missachtung des Rechts und der Transparenzpflichten. Das Vertrauen in die Einhaltung der Vorschriften durch die Kammerführung ist schwer beschädigt. Da die Treuhänder einen überführten Dieb zu ihrem Präsidenten gewählt haben, bringt dies den gesamten Berufsstand der Treuhänder in Verruf,

    Antworten
  12. Philosoph
    Philosoph sagte:

    Weshalb lässt sich Liechtenstein durch einige wenige Personen seine Reputation schwer beschädigen? Einige Treuhänder, Richter, Staatsanwälte, die aus welchen Gründen auch immer, das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit, Seriosität und Vertrauenswürdigkeit des gesamten Landes schwer und nachhaltig schädigen.

    Antworten

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