Es gibt ja schliesslich Schönheiten und Sehenswürdigkeiten im Ländle.

Nicht viele, aber doch. Da hätten wir mal das Liechtensteinische Landesmuseum. Die Sareis-Sesselbahn. Die «Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein». Das Kunstmuseum. Das Skigebiet Malbun. Die Burg Gutenberg. Das Postmuseum. Die St. Florin Kathedrale.

Und natürlich das Schloss Vaduz. Da schreibt ein begeisterter Besucher: «Dem Fürsten ganz nahe – tolle Aussicht». Die muss allerdings erarbeitet werden: «Der Aufstieg ist zwar teilweise recht steil aber der Weg ist gut und sauber ausgebaut und problemlos auch mit Turnschuhe zu bewältigen.» Immerhin, man braucht keine Steigeisen, und unterwegs wird man auch nicht von Raubrittern belästigt.

Allerdings: das Schloss kann nicht besichtigt werden. Das ist auch verständlich, denn der Fürst und seine Sippe wollen sich doch nicht beim Wohnen von Touristen angaffen lassen. Aber es wird auch leise Kritik an diesem Spaziergang laut, denn unterwegs hat es «kein WC», wie bemängelt wird. Es gibt aber auch verpeilte Besucher:

«Schönes Schloss mit tollem Garten. Wir waren leider zu spät dran und es hatte schon geschlossen.»

So kann man sich täuschen. Aber irgendwie, untreuhaender.li muss leider die fröhliche Stimmung stören, ist das doch schön sinnbildlich für Liechtenstein. Der Tourist kann zwar frei herumlaufen, muss aber schauen, wo er seine Notdurft verrichtet. Wer in Vaduz ist, kommt nicht daran vorbei, die düster-drohende Trutzburg oberhalb der Stadt zu bemerken.

Fragt er einen Einheimischen, was das denn sei, bekommt er die ehrfürchtige Antwort, dass dort oben der Fürscht mit seiner Familie wohne. Fragt der Besucher, ob es sich dabei um ein verarmtes Adelsgeschlecht handle, dass die so mittelalterlich hausen, schüttelt der Liechtensteiner Untertan verständnislos den Kopf. Das sei halt Tradition, ausserdem sei der Fürscht sehr, sehr reich und habe jede Menge anderer Schlösser, alleine in Wien mehrere.

Fragt man dann weiter, wieso dann der Fürscht nicht in einem seiner schönen Schlösser in Wien lebe, bekommt man zur Antwort, dass er so eben seine Verbundenheit mit seinem Volk ausdrücken möchte.

Ob das stimmt, weiss man nicht genau. Dass es sein Volk ist, das stimmt hingegen. So ergehen im Ländle alle Gerichtsurteile im Namen «von Fürst und Volk». In dieser Reihenfolge natürlich. Wobei noch die Besonderheit dazukommt, dass das Volk gemeinhin keine Ahnung hat, welche Urteile hier gefällt werden. Und den Fürsten kümmert es nicht gross, was da in seinem Namen als Recht gesprochen wird. Oder auch nicht.

Denn schliesslich gibt es keinen Richter, der nicht ohne sein fürstliches Einverständnis ernannt wurde. Dafür hat er schliesslich die entscheidende Stimme im Wahlgremium, was alleine schon das Fürstentum aus der edlen Gesellschaft der Rechtsstaaten herauskatapultiert. denn zu deren Grundprinzipien gehört, dass die Justiz völlig unabhängig von den anderen Gewalten im Staat ist. Das kann sie aber nicht sein, wenn sie von der Gnade des absolutistischen Fürsten abhängt.

Der wiederum hängt nicht von der Justiz ab, er steht über ihr, ist unantastbar und immun gegen jegliche Art von Verfolgung; straf- oder zivilrechtlich. Was sich für einen Rechtsstaat auch nicht gehört. Natürlich könnte der Fürst auch jedes Urteil aufheben, was er aber nicht tut, da seine fürstlichen Richter sowieso so urteilen, wie es dem Fürsten beliebt.

Dass der Fürst so reich ist, liegt nicht zuletzt daran, dass er auch über eine fürstliche Bank verfügt, die LGT. Das ist die Abkürzung für «Liechtenstein Global Trust», aber das wird nicht mehr verwendet, seit sich die Bank dem Verwalten grosser Vermögen, dem Asset Management und der Pflege und Vermehrung des fürstlichen Vermögens widmet.

Allerdings hat das auch so seine Nachteile. Denn die LGT war und ist, wie alle anderen Banken in Liechtenstein, in eine Reihe von Skandalen verwickelt. Schlimmer noch, da ihr Kundendaten abhanden kamen, brach die schöne Liechtensteiner Geldmaschine Schwarzgeldbunkern zusammen. Das hat den Fürsten überhaupt nicht amüsiert, und er sagte ein paar hässliche Dinge über Deutschland, so in Richtung Drittes Reich. Das amüsierte dann Deutschland überhaupt nicht.

Aber das ist das Problem mit Liechtenstein heute. So idyllisch das Ländle auf den ersten Blick auch aussieht, inzwischen gibt es dermassen viele dunkle Stellen, schwarze Flecken, Abstrusitäten, Absonderlichkeiten, dass dieser Fleck immer mehr zum Schandfleck inmitten Europas wird. Zu einer Räuberhöhle, wo der Fremde weitgehend schutzlos geldgierigen Treuhändern ausgeliefert ist, die ihn gnadenlos ausnehmen, rupfen und im schlimmsten Fall mittellos aus dem Land jagen.

12 Kommentare
  1. Rat für Betroffene krimineller Aktivitäten in Liechtenstein
    Rat für Betroffene krimineller Aktivitäten in Liechtenstein sagte:

    Wir sind eine überregionale Rechtsanwaltskanzlei, haben schon viele Fälle von Wirtschaftskriminalität in Liechtenstein erlebt und raten allen Betroffenen:

    1. Sollten auch Sie Entscheidungen Liechtensteiner Gerichte erhalten haben, die nicht neutral sind, so eskalieren Sie ihren Fall weiter bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Dort ist bekannt, dass Liechtensteiner Gerichtsentscheidungen oftmals nicht neutral sind. Acht von 10 Beschwerden zum EGMR hatten Erfolg. Die Liechtensteiner Gerichte sind an die Entscheidungen des EGMR gebunden.

    2. Melden auch Sie Ihren Fall dem Legal Attache’s Office der U.S.-Botschaft in Bern, einer Aussenstelle des amerikanischen Justizministeriums, welches aufgrund eines besonderen amerikanischen Gesetzes, dem RICO Act weltweite Zuständigkeit im Kampf gegen kriminelle Vereinigungen hat. Mittels des RICO Act erfolgten beispielsweise das Verfahren und die Verurteilungen gegen weltweit verstreute Funktionäre der FIFA.

    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    Sollten Ihnen Ihre Liechtensteiner Rechtsanwälte davon abraten, wissen Sie, dass diese ihre eigenen Interessen als Liechtensteiner vertreten und nicht Ihre.

    Antworten
  2. Advice for Victims of Criminal Activities in Liechtenstein
    Advice for Victims of Criminal Activities in Liechtenstein sagte:

    We are an international law firm with extensive experience in handling cases of white collar crime in Liechtenstein. Based on our experience, we strongly advise the following steps for those affected:

    1. Appeal to the European Court of Human Rights (ECHR):
    If you have received court rulings from Liechtenstein that lack neutrality, it is imperative to escalate your case to the ECHR. It is well-documented that Liechtenstein court decisions are often not impartial. The Liechtenstein judiciary is bound by the decisions of the ECHR.

    2. Report Your Case to the U.S. Embassy’s Legal Attaché Office in Bern:
    Inform the Legal Attaché Office, a branch of the U.S. Department of Justice, about your case. Under the RICO Act (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), the U.S. has global jurisdiction to combat organized crime. The RICO Act has been used in high-profile cases, such as prosecuting officials associated with FIFA across the globe.

    Contact Information:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Be cautious of advice from Liechtenstein-based attorneys:
    If your Liechtenstein lawyer advises against taking such actions, be aware that they may prioritize their local interests over yours.

    Antworten
  3. Consejos para las víctimas de actividades criminales en Liechtenstein
    Consejos para las víctimas de actividades criminales en Liechtenstein sagte:

    Somos una firma de abogados internacional con una amplia experiencia en la gestión de casos de delitos de cuello blanco en Liechtenstein. Basándonos en nuestra experiencia, recomendamos encarecidamente los siguientes pasos para quienes se vean afectados:

    1. Apelar al Tribunal Europeo de Derechos Humanos (TEDH):
    Si ha recibido sentencias judiciales de Liechtenstein que carecen de neutralidad, es imperativo escalar su caso al TEDH. Está bien documentado que las decisiones judiciales en Liechtenstein a menudo no son imparciales. El poder judicial de Liechtenstein está vinculado por las decisiones del TEDH.

    2. Denunciar su caso a la Oficina del Agregado Legal de la Embajada de EE. UU. en Berna:
    Informe sobre su caso a la Oficina del Agregado Legal, una rama del Departamento de Justicia de EE. UU. Bajo la Ley RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), EE. UU. tiene jurisdicción global para combatir el crimen organizado. La Ley RICO se ha utilizado en casos de alto perfil, como el enjuiciamiento de funcionarios vinculados a la FIFA en todo el mundo.

    Información de contacto:
    U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein
    Attn: Legal Attaché’s Office
    Sulgeneckstrasse 19
    3007 Bern

    3. Sea cauteloso con los consejos de abogados con sede en Liechtenstein:
    Si su abogado en Liechtenstein le aconseja no tomar tales acciones, tenga en cuenta que pueden estar priorizando sus intereses locales por encima de los suyos.

    Antworten
  4. Harald
    Harald sagte:

    Was man in Liechtenstein als „Zämähalta“ sieht, bezeichnet man in anderen Ländern als schwere und organisierte Kriminalität.

    Antworten
  5. Kriminalität im FL
    Kriminalität im FL sagte:

    Untreue Treuhänder kapern mit Hilfe von untreuen Richtern fremde Stiftungen und beuten diese aus. Das ist ein System in Liechtenstein. Fürst und Landesregierung wissen dies, das gehört aber zum Geschäftsmodell Liechtenstein, so dass nichts dagegen unternommen wird.

    Antworten
  6. Unrechtsstaat Liechtenstein
    Unrechtsstaat Liechtenstein sagte:

    Mit dem Öl-Fällen und auch den Satelliten-Fällen erweist sich Liechtenstein einmal mehr als Unrechtsstaat. Aber da hier viele ausländische Parteien involviert sind, wird es in immer mehr Ländern bekannt, dass die Justiz in Liechtenstein nicht neutral und nicht unabhängig ist.

    Antworten
  7. Strafantrag gegen Aurelia Frick und René Schierscher
    Strafantrag gegen Aurelia Frick und René Schierscher sagte:

    Heute meldet Radio Liechtenstein:

    „Die Staatsanwaltschaft hat Strafantrag gegen die ehemalige Regierungsrätin Aurelia Frick und den ehemaligen Generalsekretär René Schierscher wegen des Vergehens der Untreue erhoben.“
    https://www.radio.li/p/Strafantrag-gegen-Aurelia-Frick-und-Rene-Schierscher-1ZwDEH2pG30XgP8qNB3lkL

    Auf einmal soll ein Vermögensschaden von 32’300.00 Franken eine grosse Straftat sein.

    Wenn sich jedoch die Treuhänder selbst aus der Kasse einer von ihnen verwalteten Stiftung Honorare von 600 Franken genehmigen, 75‘000 Franken im Monat und knapp 1 Million Franken im Jahr, dann ist das „Business as usual“ und nicht strafbar in Liechtenstein. Das stellt die Staatsanwaltschaft sofort ein und nickt das Gericht mit ernster Mine ab.

    Antworten
    • Seltsam, seltsam, seltsam
      Seltsam, seltsam, seltsam sagte:

      Wegen Auftragsvergaben für 32’300.00 Franken hat die Liechtensteinische Staatsanwaltschaft Strafantrag gestellt.

      Wenn sich jedoch die Treuhänder Philipp Wanger und Martin Batliner selbst aus der Kasse einer von ihnen verwalteten Stiftung eine Jahresgrundpauschale ohne jede Gegenleistung von 25’000 Franken und Honorare von 600 Franken in der Stunde genehmigen, 75‘000 Franken im Monat und knapp 1 Million Franken im Jahr, dann wird das vom Gericht nicht beanstandet..

      Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert