Fredy Wolfinger will die Leser für dumm verkaufen. Ein Rohrkrepierer.
Der Mann ist Präsident des Vereins der unabhängigen Vermögensverwalter in Liechtenstein. Der weiss, wie man sich finanziert. Ein Aktiv-Mitglied zahlt schlappe 5000 Franken Aufnahmegebühr und dann 3500 Franken «Jahresbeitrag». Und ob der Fürst wohl weiss, dass seine Trutzburg hier für Werbezwecke gebraucht wird?
Im Vorstand tummelt sich einiges, was in Liechtenstein zum Kuchen der Möchtegerns gehört: Claudio Marxer (geschäftsführender Partner bei Solfin), Markus Büchel (Managing Partner bei Unifinanz Trust reg.) oder Philipp Marxer (Vorsitzender der Geschäftsleitung der Salmann Investment Management AG).
Auf seiner Webseite malt der Verein ein Idyllenbild von Liechtenstein: «Stabil, diversifiziert und international vernetzt». Auch sich selbst sieht er in einem rosigen Licht: «Engagiert. Kompetent. Zukunftsweisend».
Gerade hat der Verein etwas Geld in die Hand genommen, damit auf finews.ch sein Präsident Fredy Wolfinger salbadern darf. Allerdings gibt er sich dabei nicht sonderlich Mühe, sondern rezykliert einfach seine eigene Webseite. Fängt schon beim Titel an: «Der Finanzplatz Liechtenstein bleibt stabil und zuverlässig».
Dann drischt er leeres Stroh:
«In Zeiten von geopolitischen Spannungen und damit verbundenen Herausforderungen, sind den Anlegern aber neben der Fachkompetenz Attribute wie Resilienz, Stabilität und Kontinuität des Finanzplatzes wichtiger denn je. Mittlerweile bieten das nur noch wenige Länder; Liechtenstein ist eines davon.»
Wie das Ländle, so auch die Vermögensverwalter: «Die facettenreiche Branche der Vermögensverwalter reicht von der in der Hauptsache betriebenen Portfolioverwaltung bis hin zur Anlageberatung, Finanzanalyse und Portfolioverwaltung für Fonds. Das gesamte Spektrum wird von den liechtensteinischen Vermögensverwaltern professionell, kundenorientiert und generationenübergreifend ausgerichtet.»
Wolfinger selbst verdient sein Geld bei der Maiestas Asset Management AG. Angefangen beim verbogenen Namen (Majestät und Ähnliches war schon weg) – wer würde sein Geld für eine Firma mit einem solchen Auftritt weggeben?
Und wen das nicht abschreckt, so sieht das sympathische Team aus:
Klein, aber fein ist auch der Verwaltungsrat:
Da macht einer alles allein, das ist stabiles, seriöses Banking at its best. Die Angaben auf der Webseite über das «Liechtenstein Banking Center» müssten mal abgestaubt werden, sie stammen vom Dezember 2018. Bezüglich Kundengewinnung hat Maiestas eine eher eigenwillige Regelung: «Die Gesellschaft behält sich vor, für die Akquise von Kunden und/oder die Erbringung von Dienstleistungen Vergütungen an Dritte zu gewähren, sofern hierdurch die Qualität der Dienstleistung verbessert wird.»
Interessant auch, dass Maiestas seinen Kunden gleich auf der Webseite ein Formular für Beschwerden bereitstellt. Allerdings ist die Organisation etwas unübersichtlich, denn es gibt auch noch eine Maiestas in Deutschland mit diversen Niederlassungen. Und noch eine Maiestas in Liechtenstein, die wiederum dieses Personal hat:
«Partner» Zakharov ist auch noch «managing partner of Ness Private Equity, the fund which invests into early stage technology companies and Internet startups in US, EU and Russia along with its core activity in consumer and development sector».
Wie schreibt Wolfinger doch so schön in seinem «Advertorial» auf finews: «Dadurch deckt das Fürstentum Liechtenstein die ganze Bandbreite ab und ist als sicherer Hafen im Herzen Europas prädestiniert für Finanzgeschäfte und im Speziellen für die Vermögensverwaltung.»
Wahrscheinlich hat der Verein unabhängiger Vermögensverwalter genau den Präsidenten, den er verdient.
So wie die Liechtensteiner Treuhandkammer bis Mitte des Jahres mit Anton Wyss einen Vizepräsidenten hatte, der wegen der Förderung von Transaktionen sanktionierter russischer Gelder selbst sanktioniert wurde. Und so wie die Treuhänder als ihren Präsidentin Stefan Wenaweser gewählt haben, der bekanntlich Dokumente aus Gerichtsakten gestohlen hatte.
Mit «international vernetzt» sind wohl die engen Beziehungen zu sanktionierten Russen gemeint, deren Gelder in Liechtenstein versteckt werden.
«Partner» Zakharov ist auch noch «managing partner of Ness Private Equity, the fund which invests into early stage technology companies and Internet startups in US, EU and Russia along with its core activity in consumer and development sector».
Wenn dieser Partner der Gesellschaft Managing Partner eines Fonds ist, der in Technologiefirmen in Russland investiert, dann hat er vielleicht nicht ganz mitbekommen, dass die Geschäftstätigkeit mit russischen Technologiefirmen aufgrund von Sanktionen eingeschränkt ist und dass Investitionen in russische Unternehmen im Technologiesektor untersagt sind.
Und dafür wird auch noch auf der Internetseite geworben.
Wenn man riskieren möchte, dass sein Vermögen ebenfalls eingefroren werden könnte, geht man zu dieser Gesellschaft.
Die Werbung für eine Finanzanlage mit der Werbebotschaft, dass einer der Partner in «early stage technology companies and Internet startups in … Russia» investiert, ist fast so, als würde man werben «kommen Sie zu uns, auch sanktionierte Russen legen ihr Geld über uns an».
Wer möchte da nicht sein Geld anlegen, wenn einer der Partner es provoziert, sanktioniert zu werden? LOL
Wer sein Geld in Liechtenstein anlegt, ist selber schuld. Im Gegensatz zur Schweiz, in der Rechtsstaatlichkeit gilt, ist Liechtenstein kein Rechtsstaat, so dass man um sein Geld fürchten muss.
Der Liechtensteinische Regierungschef Daniel Risch, der Anfang 2025 sein Amt aufgeben wird, ist heute in Baku, Aserbaidschan eingetroffen, um an der 29. Sitzung der Konferenz der Vertragsparteien (COP29) des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen teilzunehmen.
Es ist nicht bekannt, ob der Liechtensteinische Regierungschef dorthin gereist ist, um zu versuchen, daserheblich in Verruf geratene Investitionsklima in Liechtenstein zu retten.
Über dem Artikel in Finews steht ja ADVERTORIAL, es ist also bezahlte Werbung des Vereins unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein.
https://www.finews.ch/service/advertorials/63884-fredy-wolfinger-der-finanzplatz-liechtenstein-bleibt-stabil-und-zuverlaessig
Rechtssicherheit im Ländle anzupreisen ist wohl nicht ernst gemeint, wenn man diesen Blog verfolgt, wie z.B. hier:
https://untreuhaender.li/2024/10/23/wie-verdient-man-eine-runde-million-franken/
Die bekanntermassen teilweise korrupte Justiz in Liechtenstein als Rechtssicherheit anzupreisen ist ein richtig guter Gag!
These initial sanctions were likely just warnings.
Die zahlreichen Skandale in Liechtenstein sind ebenso bekannt wie die Tatsache, dass Liechtenstein kein Rechtsstaat ist. Wer dennoch mit seinem Geld nach Liechtenstein geht. darf sich daher nicht beschweren, wenn er als Nächstes über den Tisch gezogen wird.
Warum sollte jemand mit seinem Geld ins zwielichtige Liechtenstein gehen, wenn er ebenso in die seriöse Schweiz gehen kann?
Und die Liechtensteinische Stiftung hat aufgrund der zahlreichen Skandale, in denen kriminelle Treuhänder unterstützt von der Liechtensteiner Justiz Stiftungen gekapert und ausgeraubt haben, ausgedient.
Liechtenstein hätte wirklich alle Voraussetzungen, ein kleiner, aber feiner Finanzplatz zu sein. Durch ein paar kriminelle schwarze Schafe, die von „oben“ beschützt werden, zerstört Liechtenstein jedoch seine Reputation.
Es sind die ständigen Skandale wie der derzeitige, in dem sich zwei Liechtensteiner Treuhänder selbst knapp 1 Million Fr. pro Jahr pro Person aus der Stiftung genehmigen, deren Interessen sie eigentlich wahren sollten, die den Ruf Liechtensteins als Finanzstandort in den Schmutz ziehen.
https://untreuhaender.li/2024/10/23/wie-verdient-man-eine-runde-million-franken/
Vergliche mit de Schwiiz het Liechtechtiin bekantermass
– höcheri Gebühre
– es wesentli nid so sichers Rächtsyschtem
– Stiftige, woni mängisch lese, dass Liechtechtiiner Stiftigsrät die mit Hilf vo de Liechtechtiiner Justiz i ihri Kontroll bränge und usplündere.
Mer cha drum nume vor Liechtechtiin warne.
Liechtenstein hat es einfach so übertrieben und hat die Schraube überdreht. Mit den ständigen Skandalen und einer Justiz, die einheimische Kriminelle eher unterstützt als ahndet, macht sich Liechtenstein seinen Ruf als Finanzplatz kaputt.