Eine Rechtsschrift des teuren Medienanwalts ist immer ein Quell der Freude und des Amüsements.

Allerdings es schon verräterisch, welche Stellen RA Glasl unbedingt gelöscht haben möchte. Da fragt man sich, ob er tatsächlich auftrags der Treuhandkammer arbeitet oder ob nicht auch einzelne Mitglieder ihn brieften. Denn in der langen, geldtreibenden Liste von Einzelstellen, die – falls nicht gleich der ganze Blog verschwindet – gelöscht werden müssten, kommt auch dieser Kommentar vor:

Martin Batliner und Philipp Wanger zeigen allen anderen Treuhändern, was man in Liechtenstein als Treuhänder machen kann:

1. Man nehme sich aus der Stiftung, deren Interessen man wahren sollte, 75.000 Franken pro Monat pro Person.

2. Wenn der mithilfe des Gerichts abservierte Stiftungsrat und Begünstigte es tatsächlich wagt, mit einem Abberufungsantrag gegen sie vorzugehen,, dann entzieht man ihm eben dessen gesetzliches Informationsrecht. So ist er kalt gestellt und kann nicht mehr sehen, wie sich die beiden unkontrolliert aus der Stiftung bereichern.

3. Sollte der absolvierte Stiftungsrat und Begünstigte sich immer noch nicht zermürben lassen, dann entzieht man ihm eben dessen Begünstigung und stellt sich auf den Standpunkt, er habe mit der Stiftung nichts mehr zu tun und deswegen falle auch dessen Abberufungsantrag in sich zusammen.

Und als Kriegskasse nimmt man als Treuhänder natürlich das Stiftungsvermögen.

Wenn die beiden damit durchkommen, ohne abberufen zu werden, dann sind sie die besten und erfolgreichsten Treuhänder Liechtensteins aller Zeiten. Sich jeder etwa eine Million Franken im Jahr aus einer Stiftung nehmen und den Begünstigten kalt stellen – das ist ein Meisterwerk!

So geht Treuhänder in Liechtenstein!

Auch dieser Kommentar erzählt eine wahre und gerichtsfeste Geschichte aus dem Treiben Liechtensteiner Untreuhänder. Jede einzelne Aussage kann belegt werden. Was daran Anlass bieten soll, unter Missachtung der Meinungsfreiheit diesen Kommentar zu löschen, weiss wohl nur RA Glasl. Oder die beiden namentlich erwähnten Herren.

Vielleicht ist es auch so, dass im absolutistischen Fürstentum Liechtenstein solche frechen Aussagen nicht geduldet würden. Aber glücklicherweise unterliegt untreuhaender.li nicht der Fürstenjustiz und fürchtet sich vor dem Zorn Seiner Durchlaucht und Seiner herrschenden Durchlaucht und überhaupt aller Durchlauchtigkeiten nicht.

Dann wird’s etwas persönlich, aber auch hier kann problemlos der Wahrheitsbeweis angetreten werden, obwohl Glasl unbedingt löschen will:

«Dass in Liechtenstein Treuhänder mit Richter*innen «unter einer Decke stecken», wie in dem vorhergehenden Kommentar geschrieben wird, trifft wohl genau zu, dabei kommt es wohl auch dazu, dass uneheliche Kinder gezeugt werden,»

Sicherlich ist das im katholischen Liechtenstein mit seinem frommen Fürstenhaus eine peinliche Sache, aber das macht es ja nicht ungeschehen. Auch hier könnte man, aber untreuhaender.li ist gnädig, im wahrsten Sinne des Wortes Ross und Reiter nennen …

Wahrhaft zum Brüllen komisch ist der Antrag, im Artikel «Skandale ohne Ende» diesen Kommentar zu löschen:

 «Wenn man nach den Begriffen «Liechtenstein, Treuhänder, Skandale» sucht, gibt’s reichlich Beute bei Google. Insgesamt über 10’000 Ergebnisse werden aufgelistet, und dabei sind das nur die Resultate auf Deutsch.»

Das ist nun eine Tatsachenbehauptung, deren Wahrheitsgehalt von jedem überprüft werden kann, der Zugang zum Internet hat und diese Begriffe bei Google eingeben kann. Was offenbar weder der Treuhandkammer, noch ihrem teurer Anwalt RA Glasl möglich ist.

Ins gleiche Kapitelgehört der folgende Löschungsantrag: «Das Problem dabei: die paar Handvoll Treuhänder in Liechtenstein sorgen für eine nicht abreissende Kette von Skandalen. Grossen und kleinen, aber meistens geht es um Millionen, nicht zu selten auch um Hunderte von Millionen.»

Himmels willen, RA Glasl, um des Fürsten willen, Treuhandkammer, mit völliger Realitätsblindheit geschlagen? Gibt es denn keine Skandale im Ländle? Gibt es nicht mehr als einen? Sind sie etwa nicht manchmal klein, manchmal gross? Geht es alleine beim Bacardí-Skandal nicht um über eine Milliarde Dollar? In welcher Welt leben die denn?

Und noch ein letztes Schmankerl eines Löschungsantrags, über den ein Gericht nicht einmal lachen würde. Wohlgemerkt ein Zürcher Gericht; in Liechtenstein sähe das vielleicht anders aus. Aber RA Glasl hat halt Rechtsstand Zürich gewählt. Wohl nicht zuletzt deswegen, weil er selbst in Liechtenstein gar nicht prozessieren dürfte. Dazu bräuchte er die Unterstützung eines einheimischen Anwalts. Die bekäme er zwar, aber das könnte sein Honorar schmälern.

Der nächste, aber längst nicht letzte Knaller:

«Wohin denn das Geld verschwunden sei? Tja, sagt da der Liechtensteiner Treuhänder, dazu könne er leider, leider nichts sagen, Anwaltsgeheimnis, nicht wahr. Aber das sind ja nur die kleinen Piranhas, die in den trüben Gewässern Liechtensteins schwimmen.»

Wie lang soll hier die Zeugenliste sein, die das bestätigen?

Allerdings da geht untreuhaender.li ein wenig in sich, natürlich sind die Gewässer im Ländle blitzsauber, so wie alles dort. Aber man kann das vielleicht so retten, dass es sich doch nur um ein Sprachbild, eine Metapher handelt …

18 Kommentare
  1. Klartexter
    Klartexter sagte:

    Die von dem immer gleichen Richter am Landgericht Rosenberger sowie dem immer gleichen 1. Senat des Obergerichts unter Richter Ungerank ermöglichten Raubzüge mancher Treuhänder durch vermögende Stiftungen oder Trusts sind allenthalben bekannt. Das ist ein System in Liechtenstein von dem jeder in Liechtenstein weiss, selbstverständlich auch die Justizministerin, die Regierung und der Erbprinz und der Fürst. Aber es wird geduldet. Daher ist Liechtenstein eine Räuberhöhle. Gegen Kritiker vorzugehen ist ein verzweifelter Versuch, dies zu vertuschen.

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    • @Klartexter
      @Klartexter sagte:

      Verletzung der Ehre und des Ansehens des Treuhänderstandes? Und was ist damit:

      Mario Staggl
      Harry Gstöhl
      Norbert Seeger
      Bernhard Lorenz
      Martin Batliner
      Philipp Wanger
      Thomas Wilhelm
      Anton Wyss

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    • Ex-Anwalt im FL
      Ex-Anwalt im FL sagte:

      Die Kanzlei Lorenz-Nesensohn-Rabanser hat augenscheinlich einen besonders „guten Draht“ zu den genannten Richtern. Die waren erfolgreich beim Bacardi-Skandal (Rechtsanwalt Lorenz) und beim Hartlaub-Skandal (Rechtsanwalt Rabanser).

      Zufall?

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      • Team Österreich 🇦🇹
        Team Österreich 🇦🇹 sagte:

        Richter Rosenberger vom Landgericht – Österreicher

        Richter Ungerank vom Obergericht – Österreicher

        Rechtsanwalt Lorenz – Österreicher

        Rechtsanwalt Rabanser – Österreicher

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        • H.G.
          H.G. sagte:

          Landrichter Rosenberger wurde unter dem Jahr (!) versetzt und ist nicht mehr für Ausserstreitsachen, also auch Stiftungsstreitigkeiten zuständig. Vielleicht wird „das System“ jetzt durchbrochen…

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  2. Ross und „Reiter“
    Ross und „Reiter“ sagte:

    „Dass in Liechtenstein Treuhänder mit Richter*innen «unter einer Decke stecken», trifft wohl genau zu, dabei kommt es wohl auch dazu, dass uneheliche Kinder gezeugt werden.“

    Eine Strafrichterin hatte sich für befangen erklärt, da sie mit Martin Batliner ein unehrliches Kind hat.

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  3. Johannes L.
    Johannes L. sagte:

    Die beiden genannten Treuhänder zeigen eindrucksvoll, wie „Treuhändern“ in Liechtenstein in der Praxis funktioniert: kaltstellen und dekantieren.

    Und die Treuhänderkammer mit zwei Rechtsbrechern als Vorständen meint ernsthaft, „Ehre und Ansehen“ der Treuhänder würden verletzt werden.

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    • Anleitung für Treuhänder
      Anleitung für Treuhänder sagte:

      Das was die beiden Treuhänder vorgemacht haben, nämlich sich 75‘000 Franken pro Person aus einer Stiftung zu nehmen – pro Kopf, dem Begünstigten dann dessen Informationsrecht zu entziehen und ihm letztlich die Begünstigung zu entziehen, erscheint mir nicht nur kriminell, sondern mafiös.

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      • Könige der Treuhänder
        Könige der Treuhänder sagte:

        Die beiden Treuhänder Philipp Wanger und Martin Batliner sind die Könige der Treuhänder: 75’000 Franken aus einer Stiftung im Monat. Pro Person. Das ist Sssssspiiiiitzeeee! Maximales Abkassieren.

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  4. Gwen
    Gwen sagte:

    Obviously, there is no rule of law in Liechtenstein. When disloyal trustees illegally enrich themselves from the foundations they manage, and the responsible judges take no action against it, there is a complete lack of rule of law.

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  5. Enzo
    Enzo sagte:

    Man wusste ja schon lange, dass Liechtenstein nicht sicher ist. Dass es allerdings so unsicher ist und dass Liechtenstein bewusst kein Rechtsstaat ist, ist erschreckend.

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  6. Hannes
    Hannes sagte:

    Der Rechtsanwalt sollte sich fragen, ob er es richtig findet, gegen einen Blog vorzugehen, der teilweise kriminelle Missstände aufdeckt. Er will helfen, diese zu verheimlichen, zu vertuschen. Er sollte sich schämen.

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  7. Bedienungsanleitung für Untreuhänder
    Bedienungsanleitung für Untreuhänder sagte:

    Die Bedienungsanleitung für Untreuhänder ist schon krass:

    1. Eine Stiftung kapern
    2. sich 75‘000 Franken im Monat Honorare geben, für zwei Stiftungsräte
    3. dem Begünstigten, der gegen diese Stiftungsräte vorgeht, das Informationsrecht entziehen
    4. dem Begünstigten, dessen Begünstigung entziehen

    Das ist mafiös. Willkommen in Liechtenstein.

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  8. Kein Einzelfall, sondern standard procedure
    Kein Einzelfall, sondern standard procedure sagte:

    Man braucht nicht meinen, diese Verhaltensweise der beiden Treuhänder sei ein Einzelfall in Liechtenstein.
    Das ist viel mehr standard procedure in Liechtenstein.
    Mit freundlicher Unterstützung von Richtern, die vom Fürsten / Erbprinzen abgesegnet sind.

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  9. M. / Frankfurt a. M.
    M. / Frankfurt a. M. sagte:

    Ein Finanzstandort braucht vor allem Seriosität, Rechtssicherheit und Vertrauen. Das dürfte bei Liechtenstein hingegen nicht (mehr) gegeben sein.

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  10. Norbert
    Norbert sagte:

    Der Rechtsanwalt sollte sich fragen, ob er sich Nicht für das Verbrechen einsetzt, wenn er versucht, kriminelle Handlungen zu decken.

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