Der Fürst von Liechtenstein kann vielfältig seine Huld erweisen.
Obwohl das Ländle doch eher klein ist und eine bescheidene Anzahl Bewohner hat, ist es in der Titel- und Ordensverleihung ganz gross. Verliehen werden sie natürlich, what else, einzig vom Fürsten, bzw. dessen herrschendem Erbprinzen Alois.
Da hätten wir mal die Titel. Dazu gehören Fürstlicher Rat, Fürstlicher Justizrat, Fürstlicher Kommerzienrat, Fürstlicher Studienrat oder Geistlicher Rat. Dann gibt es natürlich auch noch die Adelstitel, allerdings weiss da die Webseite des Fürstenhauses, dass die «mit dem Prädikat „von“ sowie die Titel „Baron“ und „Graf“ sehr selten verliehen werden. Letztmals wurde ein solcher Titel 1979 verliehen.»
Aber natürlich kann der Fürst besonders verdienten Zeitgenossen auch Orden an die Brust heften. Da wäre mal der “Verdienstorden», der seinerseits sechs Grade umfasst:
- Gross-Stern des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens
- Grosskreuz mit Brillanten des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens
- Grosskreuz des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens
- Komturkreuz mit dem Stern des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens
- Komturkreuz des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens
- Ritterkreuz des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens
Eine Nummer kleiner ist dann das «Verdienstzeichen». Aber zurück zu den richtigen Orden. Die kommen nicht nur mit Masche und viel Dekoration, sondern auch mit entsprechenden Titeln. Da wäre mal der „Komtur des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens mit dem Stern“ . Der Ritterkreuzträger darf sich noch „Ritter des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens“ nennen.
Der neuste Zugang in der Ordenspracht ist übrigens das Grosskreuz mit Brillanten. Das ist seit 1960 ein Ordenskreuz mit in Brillanten ausgelegter Initiale «L» am Schulterband, silberner Bruststern, ebenfalls mit in Brillanten ausgelegter Initiale «L». Macht doch schon was her.
Zu den Trägern des fürstlich Liechtensteinische Verdienstordens gehören überraschungsfrei der Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein sowie Hans-Adam II. Ebenfalls damit schmücken dürfen sich Marie von und zu Liechtenstein und Niklaus von und zu Liechtenstein. Auch der ehemalige Bundespräsident Österreichs, Heinz Fischer, darf das Teil stolz auf der Brust tragen. Ebenso der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen, habe die Ehre. Und natürlich war die verstorbene Fürstin Gina von und zu Liechtenstein ebenfalls Ordensträgerin.
Allerdings, so muss man leider sagen, sind Ordensträger deswegen auch nicht gleich bessere Menschen. So war Herbert Batliner selig geradezu ein Sammler von Orden. Er trug den Königlich Belgischen Leopoldsorden, das Komturkreuz des Fürstlichen Liechtensteiner Verdienstordens und auch noch das Grosskreuz. Ebenfalls das Komturkreuz des Päpstlichen Silvesterordens mit Stern.
Dazu durfte er sich noch Kammerherr seiner Heiligkeit nennen, nachdem er die Orgel der Sixtinischen Kapelle gestiftet hatte. Allerdings ging dann das System Batliner, Schwarzgeldbunkern leicht gemacht, den Bach runter; die deutsche Justiz ermittelte wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in der Höhe von 250 Millionen Euro. Das Verfahren wurde gegen Geldauflage von zwei Millionen eingestellt. Sehr unschön war dann, dass er dazu verurteilt wurde, 1,2 Millionen Franken zurückzuzahlen. Er hatte sich unrechtmässig am Vermögen einer unter Demenz leidenden Witwe vergriffen.
Auch der Treuhänder Harry Gstöhl trug stolz den Ehrentitel «Fürstlicher Justizrat», war gar zwölf lange Jahre Präsident des Staatsgerichtshofs, die oberste Instanz im Ländle. Bis er zu sechs Jahren Knast wegen schweren Betrugs, Untreue und Geldwäsche verurteilt wurde.
Und dann brach die Steueraffäre über die ganze Treuhänderzunft herein, die zuvor noch tapfer lobbyiert hatte, dass sie schlichtweg über dem Gesetz stehen sollte; “weder Kunden noch Treuhänder werden kriminalisiert», forderten sie nassforsch – und wurden damit abgeschmettert.
Und schliesslich hält Angelika Moosleithner-Batliner – nomen est omen – das Erbe ihres Vaters in hohen Ehren.
Aber natürlich sind das nur die wenigen Schwarzen Schafe in einer grossen Herde von ordensbehängten weissen Schafen.
Mein Vorschlag ist den anständigen Treuhändern und den anständigen Richter*innen Orden zu verleihen, denn die leiden durch die untreuen Treuhänder und nicht unparteiischen Richter, die deren Ruf schädigen.
Warum gehen die nicht gegen ihre untreuen Kollegen vor?
Sind wir im Jahr 1824 oder im Jahr 2024…?
Die Treuhänder hatten lobbyiert, dass sie schlichtweg über dem Gesetz stehen sollte; «weder Kunden noch Treuhänder werden kriminalisiert», forderten sie, Amnestien und Rechtssicherheit für Treuhänder und ihre Kundschaft, eine «Neustrukturierung» der Finanzmarktaufsicht und verständnisvolle Richter in der Liechtensteiner Justiz.
http://www.wolfgangfrey.com/seiten/journalist_st_gallen_schweiz_vaduz_frankfurt_referenzen_wirtschaft_notoperation_liechtenstein_treuhaender_positionspapier_1.html
Man sollte einen Orden an die Treuhänder verleihen, die es geschafft haben, sich aus den Stiftungen, deren Interessen sie vertreten sollten, am meisten zu bereichern. Also einen «Verdienst»orden. Grossartige Leistung, die Stiftungen derartig auszunehmen und zu plündern.
Perry-Fall: Treuhänder Louis Oehri, Dominik Naeff and Dieter Neupert
Bacardi-Fall: Treuhänder Bernhard Lorenz
Hartlaub-Fall: Treuhänder Philipp Wanger und Martin Batliner
Einen Orden für alle genannten Herren, denn sie haben es geschafft, sich extrem aus fremden Vermögen zu be…
Gibt es auch Verdienstorden für Richter, durch deren Entscheidungen der ein oder andere Liechtensteiner Treuhänder sehr sehr viel „verdient“ hat?
Wer diesen Blog verfolgt, kennt die Namen der Richter, die einen solchen Orden verdienen.
Der „Orden wider den tierischen Ernst“ ist besonders prestigeträchtig und wird oft in feierlichen Zeremonien während der Karnevalszeit vergeben. Der könnte vom Fürsten an bestimmte Treuhänder verlieren werden, die es mit der Treuepflicht nicht so ernst nehmen. Die Namen sind bekannt.
Diese Orden sind oft kunstvoll gestaltet und werden mit Stolz von den Empfängern getragen. Sie symbolisieren die Wertschätzung und Anerkennung innerhalb der Karnevalsgemeinschaft.