KYC – know your customer. Das gilt allgemein, in Liechtenstein gilt: Vorsicht, Treuhänder.
Geldangelegenheiten sind Vertrauenssache. Schliesslich ist es oberhalb aller vertraglichen Absicherung so, dass jemand einem anderen Vermögenswerte anvertraut. In der Hoffnung, dass sie wunschgemäss, pfleglich, anständig und transparent behandelt werden.
Im Banking gilt heutzutage KYC –kenne deinen Kunden. Das bedeutet, dass eine solche Geschäftsbeziehung darauf beruht, dass die Bank weiss, mit wem sie es zu tun hat. Das ist nötig, um beurteilen zu können, aus welchen Quellen beispielsweise dessen Vermögenswerte kommen, die er der Bank anvertraut.
Der Kunde wiederum kann überprüfen, welches Rating die Bank hat, er kann Einsicht in ihre Bilanz nehmen, sich versichern, dass die Bank allen gesetzlichen Vorschriften nachkommt, er kann erforschen, ob es in der Vergangenheit Vorfälle gab, die an der Seriosität der Bank Zweifel erwecken. Zudem unterliegt die Bank einer staatlichen Kontrolle.
Das kann im Einzelfall bedeuten, dass leitenden Managern bei Regelverstössen die sogenannte Gewähr entzogen werden kann. Das ist vereinfacht gesagt die Lizenz zum Banking. Wird sie entzogen, kann sich der Banker einen neuen Beruf suchen.
Natürlich sind auch die 137 Liechtensteiner Treuhänder einer Aufsicht unterstellt und müssen gewissen gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen genügen. Die beaufsichtigende Behörde heisst FMA, Finanzmarktaufsicht. Sie gibt es erst seit 2005. Erst 2020 wurden ihre Kompetenzen leicht erweitert. Sie beschäftigt 130 Angestellte, die den gesamten Finanzplatz Liechtenstein zu kontrollieren haben. Also alle Banken, alle Vermögensverwalter, alle Finanzintermediäre, alle Treuhänder.
Nun ist es so, dass immer mal wieder ein Skandal mit der Beteiligung eines Liechtensteiner Treuhänders ans Licht der Öffentlichkeit kommt. Von all den Fällen, in denen sich ein Treuhänder still und leise mit einem Kunden ins Einvernehmen setzte, ganz zu schweigen.
Hat sich der Treuhänder dabei strafbar gemacht, was in Liechtenstein aber gar nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, kann er unter Umständen seine Lizenz als Treuhänder verlieren. Aber wie der kürzlich bekannt gewordene Fall eines Treuhänders zeigt, der immerhin wegen 37 Übertretungen mit einer Busse von 100’000 Franken belegt wurde, reicht das bei Weitem nicht, um nicht weiter den Beruf ausüben zu dürfen.
Während bei einer Bank KYC gilt, während der Kunde seine Bank unter die Lupe nehmen kann, gibt es keinerlei Möglichkeit, die Seriosität eines Liechtensteiner Treuhänders abzuklären. Es gibt kein Ranking, keine Bewertungen, keine öffentlich einsehbaren Verzeichnisse, die Aufschluss über die Tätigkeit des Treuhänders geben.
Das ist besonders heikel, weil der Kunde einer Bank selbstverständlich weiterhin der Eigentümer seiner Vermögenswerte ist, die er der Bank anvertraut hat. Im Fall einer Stiftung tritt der Stifter diese Rechte ab, er ist nicht mehr Besitzer seiner Gelder, die er in die Stiftung gelegt hat.
Darüber verfügen anschliessend die Stiftungsräte, bei denen immer mindestens einer ein Liechtensteiner Treuhänder sein muss. Aber woher weiss nun der Stifter, dass er an ein seriöses Exemplar geraten ist und nicht etwa an einen Untreuhänder?
Das weiss er nicht. Das merkt er erst dann, wenn die Verwaltung der Stiftung durch die Stiftungsräte begonnen hat. Halten sie sich buchstabengetreu an den Zweck der Stiftung? Bewältigen sie allfällige Konflikte nach Treu und Glauben, da eine Stiftungsurkunde nie alle Eventualitäten abbilden kann? Sind sie transparent im Rechnungswesen? Halten Sie sich bei ihren Honoraren an die Regeln des Anstands? Rechnen sie nur Dienstleistungen ab, die sie tatsächlich erbracht haben? Geben sie allfällige Kick-backs oder Kommissionen oder Fees oder Retrozessionen an die Stiftung weiter, die sie bei der Verwaltung der Vermögenswerte erhalten haben?
Geben sie dem Stifter und den Begünstigten die Sicherheit, dass alles mit rechten Dingen zu und her geht?
Was vielen, die eine Stiftung in Liechtenstein gründen wollen, gar nicht recht bewusst ist: sie investieren hier ihr Geld in eine veritable Blackbox. Glück oder Pech. Sie geraten an einen seriösen und anständigen Treuhänder. Wunderbar. Sie geraten an einen Untreuhänder, der in erster Linie an seinem eigenen Portemonnaie interessiert ist und darauf hoffen kann, dass ihn die fürstliche Justiz beschützt, wenn er nicht zu grob über die Stränge schlägt? Pech gehabt.
Tamar Perry kämpft seit dem Tod ihres Vaters seit einigen Jahren einen juristischen Kampf gegen die Liechtensteinische Treuhandfirma LOPAG und die Treuhänder L. O., D. N. und D. N. Ihr Vater, Israel Perry, war ein israelischer Tycoon. Dieser hatte sein Vermögen in einen Trust eingebracht, Begünstigte waren seine Familienmitglieder.
Sobald der Trust gegründet war, übernahmen die Treuhänder die alleinige Kontrolle. Tamar Perry über einen der Treuhänder. «After dealing with him in person for more than three years I realise that he is very dishonest.» Die Treuhänder entnahmen sich Honorare in Höhe von über 10 Millionen Euro.
Richter am Fürstlichen Landgericht war wie beim Bacardi-Fall Richter R.
https://www.schwarzeschafe.li/2019/04/01/der-perry-case/
Der «Perry-Fall» bezieht sich auf einen bedeutenden Rechtsstreit in Liechtenstein, der im Zusammenhang mit der Verurteilung des ehemaligen Justizministers und ehemaligen Richters im Obersten Gerichtshof, Dr. Peter Batliner, stand. Batliner wurde wegen Amtsmissbrauchs und anderer Vergehen im Zusammenhang mit seinem Umgang mit einem Steuerhinterziehungsfall namens «Perry» angeklagt. Es gab auch Berichte über die mögliche Beteiligung seines Sohnes, Martin Batliner, der ebenfalls als Rechtsanwalt in Liechtenstein tätig war, an dem Fall. Es wurde jedoch keine offizielle Anklage gegen Martin Batliner erhoben.
FROM DECEMBER 2019 TO JUNE 2023
Dr. Bernhard Lorenz, who was wise to pose as a confidence lawyer for Lady Monika Bacardi from 2004 to the beginning of 2019, applied to the Liechtenstein Regional Court:
– for Lady Monika Bacardi’s removal as a BASTILLE TRUST family trustee due to an alleged conflict of interest with her daughter Maria Luisa Bacardi (sic!!!!).
https://www.lord-luisbacardi.com/family/
Willst du nicht ein Opfer sein
dann gehe nicht nach Liechtenstein
Im Hartlaub Fall (siehe vorheriger Artikel Die Crux mit der Stiftung) haben die Treuhänder Philipp Wanger und Dr. Martin Batliner im Namen der von ihnen vertretenen Stiftung ihre Honorare beschlossen:
-> jährliche Grundpauschale ohne jede Gegenleistung; 25’000 Franken pro Person
-> Stundenhonorar 600 Franken + 3 % Auslagenpauschale, also 618 Franken
-> Stundenhonorar Sekretariat 300 Franken + 3 % Auslagenpauschale, also 309 Franken
Monatlich berechnen sie der Stiftung zwischen 50’000 und 75’000 Franken. In der Zweischenzeit über siebenstellige Beträge für jeden den zwei Stiftungsräte.
Dann haben sie dem Begünstigten dessen Informations- und Kontrollrecht entzogen und schliesslich beschlossen, dass der Begünstigte seine Begünstigung «verwirkt» hätte.
Zu dem Abberufungsverfahren gegen die beiden Stiftungsräte der Hartlaub Stiftung habe ich hier etwas gefunden
https://www.abberufungsantrag-gegen-martin-batliner-und-philipp-wanger.com/
Mario Staggl. Der Treuhänder wurde verurteilt wegen Untreue, Veruntreuung, schwerer Betrug, die Deliktsumme belief sich auf bis zu 30 Millionen Franken.
Staggl kann seit 2008 Liechtenstein nicht mehr verlassen, weil er für die USA als flüchtig gilt und zur Fahndung ausgeschrieben ist. Was aber damals die fürstliche Finanzmarktaufsicht nicht daran hinderte, ihm weiterhin das nötige Attest für eine Tätigkeit als Treuhänder auszustellen. Beihilfe zur Steuerhinterziehung, das ist im Ländle ein Kavaliersdelikt, weniger schlimm als das Überfahren einer roten Ampel.
Der aktuelle Skandal der Hartlaub Stiftung mit den Treuhändern Martin Batliner und Philipp Wanger demonstriert, dass Liechtensteiner Stiftungen aufgrund der Liechtensteiner Justiz äusserst riskant sind. Warum sollten dann Liechtensteiner Trusts, AGs oder Banken sicherer sein – die haben doch die selbe Justiz…
Mit Liechtensteiner Treuhändern ist es wie beim Zauberlehrling:
Die Geister die ich rief werd ich nicht mehr los.
Das ist alles nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer der unendlich vielen weiteren Fälle, in denen Treuhänder um ihre Vermögen gebracht wurden, dies aber aus Scham, aus Unvermögen oder aus sonstgen Gründen nicht an die Öffentlichkeit gebracht haben, dürfte sehr hoch sein.
Ist der Ruf erst ruiniert, dekantiert man ungeniert.
Was genehmigen sich die Treuhänder aus dem Vermögen der Stiftung, deren Interessen sie wahrnehmen sollen?
25’000 Franken Jahrespauschale ohne jede Gegenleistung (???) für jeden der beiden Stiftungsräte?
618 Franken Stundenhonorar???
309 Franken pro Stunde für Sekretariatsarbeiten???
Sind die noch ganz dicht in Liechtenstein???
Der Finanzplatz Liechtensten demaskiert und demontiert sich mit solchen unseriösen Machenschaften selbst.
Allem Anschein nach erfolgt das Kidnapping von liechtensteinischen Stiftungen mit staatlicher Hilfe.
Mir erscheint das völlig mafiös.
Man sollte Liechtenstein aus Europa rauswerfen (also abberufen lassen) und dahin versetzen, wo es besser hinpasst, nämlich nach Afrika zwischen Burkina Faso, Absurdistan und Zamunda.
It appears Liechtenstein has a significant problem with trustees acting in their own interest rather than in the interests of the settlor or the beneficiaries. This has led to a substantial loss of trust in the reliability of Liechtenstein’s financial sector.