Marketing, PR, Standortwerbung. Liechtenstein ist genial.
Ein Fürstenhaus mit echter Trutzburg. Putzig. Kleines Ländle mit ein paar tausend Einwohnern, die sich (fast) alle kennen. Toll. Hiltl, Super Werkzeugmaschinen, wow. Putziges Parlament, putzige Regierung, im Wesentlichen zwei Parteien. Wer in der Lage ist, Seine Durchlaucht zu sagen, ist jederzeit willkommen.
Gut, da gab es ein paar hässliche Vorkommnisse mit Schwarzgeldern, Steuerhinterziehung. Amoral, der ruppige Aussage, dass ein Liechtensteiner Treuhänder ja nicht verpflichtet sei, der Herkunft ihm anvertrauter Gelder nachzuspionieren.
Aber das Problem wurde gelöst, Liechtenstein wuscht alle Gelder weiss, die Fürschtenbank konnte weiterhin Geschäften wie eh und je. Aber dann immer diese Untreuhänder. Greifen ins Kassel. Dekantieren den Inhalt ihnen anvertrauter Stiftungen. Greifen sich exorbitante Gebühren und Honorare ab. Werden richtig staubig, wenn man sie dabei kritisiert.
Dann schmeissen sie den Kritiker einfach aus seiner eigenen Stiftung raus. Meckert er weiter, hat er’s also noch nicht kapiert, dann ist er auch seine Begünstigung los. Aus die Maus. Meistens ist dann Ruhe im Laden.
Einerseits hat der freche Krakeeler keinen Zugang mehr zu Informationen aus seiner Stiftung. Andererseits bräuchte er die, um gegen die Veruntreuung durch Untreuhänder zu klagen. Aber da sieht dann die Staatsanwaltschaft, schade aber auch, keinen Anfangsverdacht, und den braucht es bekanntlich.
Und, am schönsten für die Untreuhänder, normalerweise geht dem Bestohlenen dann mal das Geld aus, da das ja in seiner Stiftung liegt. Also in der Stiftung, fertig seine.
Nun könnte sich der Bestohlene noch in der Illusion wiegen, dass solche Schweinereien doch sicherlich nicht von der Fürstenjustiz gedeckt werden. Aber auch da lässt er sich vom schönen Schein täuschen. In unterirdischen Verliessen, wo als einziger Raumschmuck ein Schwarzweissporträt des Fürschten im Profil hängt, wird das Recht verbogen, dass es nur so quietscht. Aber mit ganz ernsthafter Miene und dem Habitus der getragenen Rechtsstaatlichkeit.
Während der Fürst krampfhaft nach links an die Wand schaut, wird hier der Kläger am ausgestreckten Arm verhungern gelassen. So ein Prozess um einen Pipifax, der in jedem Rechtsstaat selbst bei langsamer Justiz in ein paar Monaten entschieden wäre, kann hier Jahre dauern. Alles nach der Devise: willst du nicht einfach aufgeben, du Depp? Du meinst doch nicht etwas, hier würde nach Recht und Gesetz entschieden, oder?
Aber eins muss man Liechtenstein lassen. Diese hässliche Seite blitzt nur manchmal schnell auf, dann wird sie eilig zugemauschelt.
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